Der Angeklagte, der sich betrügerisch als Polizist ausgab, rief seine Opfer von einem Call-Center in der Türkei an. Er gaukelte ihnen vor, sie seien von Einbrechern bedroht und müssten ihren ganzen Besitz sofort der Polizei übergeben. Fielen die Menschen dann auf den Trick herein, schickte er seine Komplizen los, die Geld und Schmuck an der Haustür der Opfer abholten.
In Tübingen waren jetzt fünf solcher Fälle angeklagt. Zwei von ihnen waren im Versuchsstadium gescheitert, weil die Polizei die Täter vorher dingfest machen konnte. Insgesamt entstand für die Opfer, drei hochbetagte Frauen aus Stockach (Kreis Konstanz), Königsbronn und Mössingen, ein Schaden von über 100 000 Euro.
Der 31-Jährige Türke war geständig und bereute vor Gericht seine Taten. Weil er rauschgiftsüchtig ist, muss er auf Anweisung der Strafkammer auch in eine Entziehungsanstalt. Nach seiner Haft droht dem Angeklagten, dessen ganze Familie in Deutschland lebt, die Abschiebung in die Türkei. (GEA)