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Aktuell Energiekrise

Energie-Fahrrad bringt in Jettenburg den Weihnachtsbaum zum Leuchten

Ein Energierad bringt den Christbaum zum Leuchten.  FOTO: BRUCKLACHER
Das Energierad in Jettenburg hat den Praxistest bestanden: Mit einem Tritt in die Pedale wird der Christbaum zum Leuchten gebracht. Foto: Brucklacher
Das Energierad in Jettenburg hat den Praxistest bestanden: Mit einem Tritt in die Pedale wird der Christbaum zum Leuchten gebracht.
Foto: Brucklacher

KUSTERDINGEN-JETTENBURG. Die eventuell eintretenden Energieschwankungen im Stromsektor waren auch Thema im Ortschaftsrat Jettenburg. Soll man den Weihnachtsbaum noch beleuchten, wenn fast überall rabenschwarze Nächte prophezeit werden? Die Antwort im Rat war schnell gefunden: »Ja, soll man, aber man soll es zeitlich eingeschränkt und ein wenig anders tun.«

Es war zu Anfang in der Novembersitzung des Jettenburger Gremiums nur ein kleiner Satz: »No dräbbler mer da Strom halt selber«, der dann aber die Geister beflügelte und wie so oft bei einer launigen Idee sehr viel Energie freisetzte.

So kam es, dass die zwei Bastler im Rat – Hans Kuttler und Hannes Grauer – schnurstraks ein altes Fahrrad, eine Lichtmaschine, einen Keilriemen, ein paar Kabel, einige batteriebetriebene LED-Lichterketten, ein paar Bretter Holz, dazu noch etwas Eisen und ein paar Schrauben zusammenfügten und zu einem Energierad für den Jettenburger Christbaum umfunktionierten.

Einsatz der Körperenergie

Am ersten Advent um 17 Uhr folgte der Praxistest: Das Kaminfeuer im eigentlich schon ausrangierten Holzöfele brannte, der Glühwein darauf dampfte, und der erste Radler bestieg den Energiedrahtesel. Ein Tritt in die Pedale und der Christbaum leuchtete hell. Dann waren die Kleineren dran, und auch sie brachten den Baum hell zum Strahlen. Klar, schließlich stand das Fahrrad auch motivationstechnisch günstig hangabwärts.

Trotz Energiekrisenhype gab es also ein Leuchten in Jettenburg, am Baum und auch in den Augen der rund 60 Anwesenden rund um den Jettenburger Mühlsteinbrunnen, die alle ihren Spaß hatten mit der »gspinneden Idee« des Ortschaftsrates. Und so wurde es bei fliegendem Wechsel auf dem Energiebike fast zwei Stunden hell am Rathaus. Und wem dieses Aufwärmen nicht reichte, der konnte feststellen, dass Glühwein und Punsch auch CO2-neutral mit Holz auf die richtige Temperatur gebracht werden konnten, um sich zu wärmen.

Nachdem ein Pappkarton als Auffangbehältnis für die spontan eingehenden Spenden umfunktioniert wurde, konnte die Aktion auch was für die Kita Luftikus in der Nachbarschaft abwerfen. Am dritten Advent gibt es eine Fortsetzung des Energieradelns am Jettenburger Christbaum. Dann sind die »Chrischdboomdräbbler« wieder vor Ort und freuen sich mit allen, die mit dabei sind, um die Vorweihnachtszeit gemeinsam zu begehen und dabei durch Einsatz ihrer Körperenergie ein wenig Strom zu sparen und ein leuchtendes Zeichen zu setzen. (em)