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Aktuell Tradition

Endlich wieder Stocherkahnrennen in Tübingen

An Fronleichnam gibt's nach zweijähriger Corona-Pause wieder ein Rennen in den typischen Booten auf dem Neckar in Tübingen.

Am Nadelöhr an der Eberhardsbrücke, wo der Pfeiler zu umrunden ist, wird es wieder eng und hektisch.  ARCHIVFOTO: STRAUB
Am Nadelöhr an der Eberhardsbrücke, wo der Pfeiler zu umrunden ist, wird es wieder eng und hektisch. Foto: Andreas Straub
Am Nadelöhr an der Eberhardsbrücke, wo der Pfeiler zu umrunden ist, wird es wieder eng und hektisch.
Foto: Andreas Straub

TÜBINGEN. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause geht es am Donnerstag, 16. Juni, auf dem Neckar wieder turbulent zu. Einmal im Jahr verwandelt sich die beschauliche Szene der gemächlich dahingleitenden Stocherkähne auf dem Fluss in ihr krasses Gegenteil. An Fronleichnam gegen 14 Uhr wird es plötzlich für eine gute Stunde eng auf dem Wasser. Über vierzig Kähne mit je acht Personen besetzt drängeln sich dann dicht an dicht, um auf den Startschuss zu warten und dann mit den Händen loszupaddeln. Das Stocherkahnrennen beginnt und damit eines der lustigsten und wildesten Spektakel im Tübinger Veranstaltungskalender.

Beste Verkleidung wird belohnt

Eine Stunde vorher, gegen 13 Uhr, präsentieren alle Kahnbesetzungen bei der »Kostümparade« ihre ausgefallenen, fantasievollen, witzigen, skurrilen Verkleidungen, für die es auch einen Preis gibt: Die einfallsreichsten Verkleidungen werden mit einem Spanferkel belohnt.

Ein Wanderpokal und ein Fass Bier sind für den Sieger des Rennens, die Verlierer und Havaristen trifft es hart: Sie müssen vor aller Öffentlichkeit unter dem frenetischen Beifall der Zuschauer pro Person einen halben Liter Lebertran trinken – einer der Höhepunkte des Festes, die die Verlierer zu heimlichen Siegern macht. Und während die Ersten das Freibier für den Festabend besorgen, müssen sich die Letzten schon einmal Gedanken über die Ausrichtung des nächsten Stocherkahnrennens 2023 machen. So will es die Regel: Der Verlierer vom zuletzt stattgefundenen Rennen 2019 und somit der Ausrichter in diesem Jahr ist die Akademische Verbindung AV Guestfalia. (GEA)