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Aktuell Pandemie

Einrichtungen der BeneVit-Gruppe aus Mössingen coronafrei

Die BeneVit-Gruppe, die in Mössingen das Haus Blumenküche betreibt, ist Stand Donnerstag coronafrei. Man führt dies zurück auf betriebseigene Schutzmaßnahmen.

Corona-Teststelle
Teströhrchen für den Covid-19 Test liegen auf einem Tisch an einer Corona-Teststelle. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild
Teströhrchen für den Covid-19 Test liegen auf einem Tisch an einer Corona-Teststelle. Foto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

MÖSSINGEN. Die BeneVit Gruppe mit Stammsitz in Mössingen ist Stand Donnerstag coronafrei. Rund 2.000 Bewohner leben in den 26 stationären Einrichtungen. Die ambulanten Dienste der Unternehmensgruppe versorgen täglich etwa 900 Klienten. »Wir sind über diesen Zustand sehr froh«, sagt Geschäftsführer Arndvon Boehmer.

Fast alle BeneVit-Einrichtungen waren seit Beginn der Pandemie von Corona betroffen, wiesen jedoch laut BeneVit verglichen mit anderen Häusern eher niedrige Infektionszahlen auf. Unter den Bewohnern beziehungsweise Klienten gab es seit Frühjahr 2020 insgesamt 193 positive Fälle. 25 Bewohner sind verstorben. Besonders betroffen war im Frühjahr des vergangenen Jahres auch die Mössinger Einrichtung Haus Blumenküche. Acht der Bewohner starben.

»Jeder einzelne Verlust ist schmerzhaft«, sagt von Boehmer. Die Geschäftsführung ist jedoch überzeugt davon, dass die Folgen weitaus gravierender wären, falls die betriebseigenen Hygiene- und Schutzmaßnahmen nicht so konsequent und strikt umgesetzt worden wären.

Seit Oktober vergangenen Jahres setzt BeneVit schon auf die PoC-Antigenschnelltests – und damit deutlich vor Inkrafttreten gesetzlicher Testpflichten in Alten- und Pflegeheimen. Täglich werden alle Mitarbeiter vor Dienstbeginn sowie die Bewohner stichprobenhaft getestet. Daneben muss jeder Besucher vor Betreten der Einrichtung ein Test machen.

Aussagekräftige Schnelltests

Rund 92.000 PoC-Antigenschnelltestswurden bei BeneVit nun schon gemacht. Davon waren etwa 170 Ergebnisse positiv. Bemerkenswert: Nur ein geringer Teil der Infizierten hatte zu diesem frühen Zeitpunkt bereits Symptome. Corona-Infektionen konnten somit frühestmöglich erkannt und eine Virusverbreitung eingedämmt werden.

Die Unternehmensgruppe ließ intern die Testgenauigkeit analysieren. Etwa 30 000 der durchgeführten PoC-Tests wurden ausgewertet. Soll heißen: Wie zuverlässig sind die Tests? Stimmt ein positives PoC-Ergebnis mit einem darauffolgenden PCR-Ergebnis überein? Das Ergebnis der BeneVit internen Untersuchung: eine Fehlerquote von gerade einmal 0,16 Prozent – also eine Testgenauigkeit von 99,84 Prozent.

Die täglichen PoC-Tests und immer ausreichend vorhandenes Schutzmaterial waren und sind in den BeneVit-Einrichtungen entscheidende Faktoren im Kampf gegen die Pandemie. Die Aussagen mancher Vertreter aus Politik und Verwaltung, wonach es letztlich eine Glückfrage sei, ob und wie stark das Virus in einer Pflegeeinrichtung grassiere, mag von Boehmer folglich so nicht stehen lassen »Es braucht immer ein wenig Glück«, sagt er, »aber wir setzen weiterhin auf konsequente Hygieneregeln und unsere erfolgreiche Teststrategie.«

BeneVit arbeitet nach dem Hausgemeinschaftskonzept, das vor allem auf dezentralen Strukturen basiert – also ohne zentrale Großküche oder Großwäscherei. Alle Haushaltstätigkeiten werden in den Wohngruppen zusammen mit den Bewohnern erledigt. Somit kann im Falle eines Virusausbruchs jede Wohnung isoliert werden, ohne dass der Alltag der Bewohner eingeschränkt wird. Kein Bewohner, der nicht an Corona erkrankt ist, muss den Tag allein im Zimmer verbringen. (pr)