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Ein Online-Tool, mitentwickelt von einem Tübinger, zeigt Corona-Ausbreitung

TÜBINGEN. In einem Online-Simulator kann jeder selbst einmal verschiedene Szenarien der weiteren Ausbreitung des Coronavirus durchspielen. Das Tool zeige, wie die Ausbreitung des Virus sich unter verschiedenen Voraussetzungen entwickeln kann, sagte Martin Eichner, mathematischer Modellierer an der Universität Tübingen am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Anhand von Schiebereglern können die Auswirkungen von Maßnahmen wie etwa der starken Einschränkungen von Kontakten in der Bevölkerung beobachtet werden.

Die Grundeinstellung des Simulators spiegle dabei das Worst-case-Szenario wieder - ohne jegliche Interventionen, die die Ausbreitung des Virus eindämmen sollen. Für verschiedene mögliche Entwicklungen lassen sich Populationsgröße, Ausbreitungsdynamik sowie die Folgen von beispielsweise der Isolierung infizierter Personen oder der Dauer von Kontaktvermeidungsmaßnahmen einstellen. Kurven in einem Diagramm zeigen die Entwicklung der Infektionen entsprechend der Einstellungen.

»Solche Simulationswerkzeuge dienen dazu, bestimmte Dinge zu Ende zu denken«, sagte Eichner. Er warnte jedoch davor, unrealistische Bedingungen einzustellen. »Wenn man unsinnige Einstellungen zu Ende denken will, kommt auch Unsinn dabei heraus.«

Mithilfe des Tools solle jeder und vor allem Entscheidungsträger wissen können, was bestimmte Eindämmungs-Maßnahmen für Folgen haben können, erklärte Eichner. »Wir stellen es zur Verfügung, damit Leute nicht zu falschen Schlussfolgerungen kommen.«

Der Simulator ist seit rund einem Monat online. Entwickelt wurde er gemeinsam von Eichner und dem Softwareentwickler Markus Schwehm sowie dem Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. (dpa)

Tipp: Wer das komplizierte Tool nicht auf Englisch bedienen möchte, kann die automatische Übersetzung des Browsers nutzen. Bei Google Chrome geht das ganz einfach: Seite öffnen, Rechtsklick auf den Seitenrand, im Menü »Übersetzen in Deutsch« auswählen.