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DRK zahlt bei PCR-Tests drauf

Große Nachfrage auch in Kusterdingen: Menschen verzweifelt auf der Suche nach einem zeitnahen PCR-Termin.

PCR-Test
PCR-Tests im Labor. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
PCR-Tests im Labor. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

KUSTERDINGEN. Sie testen und testen. Ihre Dienste sind gefragt. Doch gleichzeitig reißen die Tests immer größere Löcher in die Kasse. »Die Kosten werden leider seit der Änderung in der Testverordnung des Bundes vom 7. Januar nicht mehr vollständig erstattet, und unser Ortsverein legt pro Test momentan mindestens 13 Euro drauf«, sagt Bereitschaftsleiter Matthias Raster.

Der Andrang auf die PCR-Tests ist nach Angaben Rasters sehr hoch. Viele Bürger kommen ins zentrale Testzentrum in der Härten-Sporthalle in Kusterdingen. »Die Menschen sind teilweise verzweifelt, weil sie nirgendwo sonst mehr einen zeitnahen Termin für einen PCR-Test bekommen und somit die Gewissheit bekommen können, ob sie positiv sind.« Die Anfragen kommen von weit über die Kreisgrenze hinaus. Sehr viele aus den Landkreisen Reutlingen und Esslingen.

Raster bittet um Verständnis: »Wir müssen priorisieren, wem wir noch einen Test anbieten können.« Eigentlich sind die Helfer täglich von 18 bis 19.30 Uhr in der Halle. Doch an manchen Tagen habe man das Zentrum bis zu vier Stunden zusätzlich offen gehalten.

Hohe Rate an Positiven

Wie wichtig die Tests sind, zeigt die Quote bei den Ergebnissen: »Unsere Positivrate bei den PCR-Tests bewegt sich täglich im Bereich zwischen 60 und 80 Prozent und somit erheblich über dem Bundesdurchschnitt von 20 bis 25 Prozent.«

Vergütet werden dem Ortsverein Kirchentellinsfurt-Kusterdingen pro PCR-Test 30 Euro. Alleine das Testkit koste jedoch zwischen 30 und 35 Euro. Darauf kamen noch die Kosten für Schutzkleidung, Desinfektionsmittel, Dokumentation und die Refinanzierung der teuren Geräte.

Gegenwärtig müsse man von Woche zu Woche schauen, wie lange man die berechtigten kostenlosen PCR-Tests für Menschen, die sie aus gesundheitlichen Gründen dringend benötigen, aufrechterhalten könne. Wer sich testen lässt, wird um eine Spende gebeten.

Die Helfer aus Kusterdingen und Kirchentellinsfurt nutzen das NAT-Verfahren, um die Viren nachzuweisen. Die Auswertung erfolgt an Ort und Stelle. Das Ergebnis liegt innerhalb einer Viertelstunde vor.

Nach Beobachtung des DRK-Ortsverbands können Apotheken, andere kommerzielle Testzentren und Arztpraxen keine berechtigten kostenlosen Tests nach diesem Verfahren anbieten, weil es ihnen ähnlich geht, wie den Kusterdingern und Kirchentellinsfurtern. »So bleibt der Engpass bei PCR bestehen.« (GEA)