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Aktuell Abbruch

Das Schützenhäusle von Ofterdingen ist weg

Das Gebäude war lange Unterstand für Bauern und den Feldschützen in Ofterdingen. Behörden hielten Erhalt für nicht mehr möglich. Eins Rastplatz für Fußgänger ist geplant.

Nur noch der Sockel und Mauerteile sind geblieben vom Schützenhäusle.  FOTO: KREIBICH
Nur noch der Sockel und Mauerteile sind geblieben vom Schützenhäusle. FOTO: KREIBICH
Nur noch der Sockel und Mauerteile sind geblieben vom Schützenhäusle. FOTO: KREIBICH

OFTERDINGEN. Der Sockel ist noch da. Teile der noch übrigen Wände sind stehen geblieben, sie sind bemalt mit Graffiti. Ein Bauzaun hält Neugierige davon ab, den Resten allzu nahe zu kommen. Das Schützenhäusle in Ofterdingen ist abgebrochen worden.

Schon vor der Abriss-Aktion war nicht mehr viel übrig gewesen. Das Dach war noch drauf, aber es war undicht. Die Standsicherheit war nicht mehr gewährleistet. Das Schützenhäusle war arg baufällig geworden.

Die Mitglieder des Schwäbischen Albvereins und des Obst- und Gartenbauvereins hätten das kleine Gebäude auf den Streuobstwiesen gerne erhalten. Auch etliche Bürger fanden es schade, dass es weg sollte. Bevor ein Zaun aufgestellt wurde, der den Zutritt verwehrte, trafen sich offenbar Jugendliche dort, feierten und bemalten die Wände.

Obst-Diebe wurden bestraft

Werner Gimmel kennt sich aus in der Ortshistorie. Er weiß: Im Herbst 1950 ist das Gebäude errichtet worden. Schon davor gab’s eine Holzversion. Auch Gimmel gehört zu denen, die den Verlust bedauern. Und er kann viele Details erzählen. Denn das Häusle diente als Unterstand und Büro für den Feldschützen. Der passte auf, dass nichts Unrechtes geschah auf der Flur der Steinlachgemeinde. Geschützt vor Wind und Wetter notierte er Auffälligkeiten und Anzeigen. Denn Obst-Diebstahl wurde bestraft. Auch die Bauern haben es als Unterstand genutzt.

Das Baurechtsamt und die Untere Naturschutzbehörde hatten betont, dass ein Erhalt nicht möglich sei. Der Gemeinderat debattierte ausführlich das Für und Wider und entschied im Mai 2023, dass es abgebrochen werden sollte.

Auch im Gremium gab es Befürworter und Gegner. »Das Haus war jahrelang im Dornröschenschlaf und ist zusammengefallen«, hatte Martin Schmid etwas resigniert zu Protokoll gegeben. »Das Schützenhäusle ist uns entglitten«, räumte Martin Lutz seinerzeit ein.

Eine Mehrheit machte sich dafür stark, den Sockel zu erhalten und mit Tischen und Bänken ein Rastplätzle an dieser Stelle zu schaffen. Dieser Plan ist nach wie vor gültig. Im Rathaus bestätigt man, dass dieser Beschluss Bestand hat. Ein Datum, wann sich in diese Richtung etwas tut, kann gegenwärtig noch nicht genannt werden. (GEA)