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Daniela Harsch neue Sozialbürgermeisterin in Tübingen

Entscheidung in der Stichwahl mit 23:17 Stimmen für die jüngste Bewerberin

Gratulation zur Wahl: Dr. Daniela Harsch, promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, hat sich in der Stichwahl gegen Iska Dürr mi
Gratulation zur Wahl: Dr. Daniela Harsch, promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, hat sich in der Stichwahl gegen Iska Dürr mit 23:17 Stimmen durchgesetzt. Es gratulieren Baubürgermeister Cord Soehlke und OB Boris Palmer. FOTO: LENSCHOW
Gratulation zur Wahl: Dr. Daniela Harsch, promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin, hat sich in der Stichwahl gegen Iska Dürr mit 23:17 Stimmen durchgesetzt. Es gratulieren Baubürgermeister Cord Soehlke und OB Boris Palmer. FOTO: LENSCHOW

TÜBINGEN. Groß feiern wollte sie nicht, aber ihren Eltern und ihrem bisherigen Chef Bescheid geben, dass sich etwas ändern wird. Die 35-jährige promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin Daniela Harsch wurde gestern zur Bürgermeisterin in Tübingen gewählt und ist nun für die Sachgebiete Soziales, Bildung, Kultur, Sport und Ordnung zuständig. Sie tritt damit die Nachfolge von Christine Arbogast an, die nach Braunschweig wechselte. Harsch wird ihre Leitungsposition in der Ulmer Uniklinik kündigen und nach Tübingen ziehen, »wenn ich eine Wohnung finde«.

Die Entscheidung fiel in einer Stichwahl, nachdem keine der drei verbliebenen Kandidatinnen im ersten Wahlgang eine Mehrheit für sich verbuchen konnte. Auf die 51-jährige Isabel Lavadinho, die in der Stuttgarter Stadtverwaltung tätig ist, entfielen sechs Stimmen. Die 58-jährige Iska Dürr, die früher das Tübinger Kreissozialamt leitete und aktuell für den Fachbereich Bildung und Soziales in Baden-Baden verantwortlich ist, verbuchte 16 Stimmen. Harsch kam auf 18.

Rein theoretisch bestand also im zweiten Wahlgang, bei dem nur die beiden Kandidatinnen mit den meisten Stimmen antreten durften, die Möglichkeit, dass es Unentschieden gibt. Die Gemeindeordnung schreibt dann einen Losentscheid vor. Dass es nicht so kam, darüber dürften wohl alle im Gremium froh gewesen sein.

Harsch hatte eine sehr frische Bewerbungsrede hingelegt und auch mit Max Frisch angefangen, der eine seiner Hauptfiguren sagen lässt: »Ich bin Techniker. Ich bin es gewohnt, die Dinge zu sehen, wie sie sind.« Harsch hatte auch einige statistische Daten über Tübingen parat, beschrieb sich aber auch als jemand, der über den Tellerrand hinausschaut. Zudem verwies sie auf ihre fast 20-jährige Erfahrung in der Kommunalpolitik, sei sie doch schon als 16-Jährige in den Reutlinger Jugendgemeinderat gewählt worden.

Besonders strahlende Gesichter gab es nach der Wahl bei der SPD-Gemeinderatsfraktion. Schließlich ist Harsch SPD-Mitglied, ihre Konkurrentinnen sind beide parteilos. Gemeinderätin und Kreisvorsitzende Dorothea Kliche-Behnke strahlte, nachdem das Ergebnis bekannt geben wurde. Und beeilte sich zu versichern, dass bei Harsch »Qualität vor Partei« gegangen sei. (GEA)