KUSTERDINGEN. Im Kusterdinger Kindergarten Mozartstraße gab es vergangenen Samstag gleich drei Gründe, mit den rund 200 Gästen zu feiern: Den Abschluss der Renovierungsarbeiten, die pünktlich zum fünfzigjährigen Bestehen der Institution abgeschlossen worden waren. Außerdem ist der Kirchenbezirk seit zehn Jahren Träger der Einrichtung.
Dass eine Kirchengemeinde die Trägerschaft an den Kirchenbezirk abgibt, war damals ein neues Modell. Darauf wies Martina Bader-Sorg, Vertreterin des Kirchenbezirks, hin. Die Kirchengemeinde sei jedoch nach wie vor religionspädagogisch für den Kindergarten zuständig.
Ziemlich beachtlich: Kindergartenleiterin Ilse Walker wirkt bereits seit über 30 Jahren vor Ort – manche der anwesenden Elternteile hatte sie bereits vor Jahren unter ihren Fittichen gehabt.
Wie es sich für eine Feier im Kindergarten gehört war es eine bunte, fröhliche Veranstaltung, die dunkle Regenwolken nicht trüben konnten. Neben den Reden gab es einige Gesangseinlagen der Kinder und ihrer Betreuer. Die Komischste begann, als sich die Erzieherinnen in einer Reihe aufstellten: Es war eine eigenwillige Mischung aus Kanon und Rap mit einer gut eingeübten Choreografie. Jede sprach ihr Sprüchlein (Beispiel: »Geh ins Bett, schließ die Augen und du bist jetzt still!«), diese überlagerten sich. So entstand der Eindruck, den die Erzieherinnen in ihrem Arbeitsalltag erleben: Da sprechen die Kinder auch oft durcheinander. Wenn die Trillerpfeife erklang, fanden die Sprecherinnen jedoch immer wieder zusammen.
Kusterdingens Bürgermeister Jürgen Soltau wies darauf hin, die Kommune habe viel renoviert, vor allem im Außenbereich. Er hob vor allem Markus Jäschke vom Ortsbauamt hervor, der die Arbeiten federführend erledigte. Dafür bedankte sich auch Susanne Fleischer, die Pfarrerin der Gemeinde. Die Kinder hätten bereits eigene Gebete formuliert, etwa: »Danke für den Zaun.« Als Gastgeschenk brachte sie eine bunt bemalte Gartenbank mit. Sie ergänzte: »Jetzt kann sich der Kindergarten ganz dem Inhalt widmen.« Die Erzieherinnen, so Susanne Fleischer weiter, hätten durch alle konzeptionellen Änderungen hindurch die Priorität bewahrt: die Zuneigung zu den Kindern.
Während sich die einen Gäste nach den Ansprachen und Gesangseinlagen Kaffee und Kuchen widmeten, schauten sich die anderen die Einrichtung von innen an. Wieder andere drängte es ins Bärenzimmer, wo Stühle und Bänke Sitzreihen bildeten, die bald voll besetzt waren. Als Unterhalter war der Stuttgarter Matthias Jungermann engagiert. In zwei Aufführungen mit biblischen Themen brachte er Kinder und ihre Angehörigen zum Quietschen und lautem Lachen.
Der Unterhalter hatte zwei biblische Erzählungen für das Publikum im Gepäck: In der Ersten spielte er die Geschichte vom verlorenen Schaf mit Herde und Hund aus Wollknäuel. Ananas und zwei Bananen waren anschließend Vater und zwei Söhne. (GEA)