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Computertreff Härten: Das Digitale besser verstehen

Beim Computertreff Härten können Senioren und andere Interessierte ihre Handy- und PC-Kenntnisse verbessern.

Der richtige Umgang mit dem Smartphone will gelernt sein.
Der richtige Umgang mit dem Smartphone will gelernt sein. Foto: Nadine Nowara
Der richtige Umgang mit dem Smartphone will gelernt sein.
Foto: Nadine Nowara

KUSTERDINGEN-WANKHEIM. Wie komme ich überhaupt ins W-Lan? Was bedeuten die vielen unterschiedlichen Symbole? - Die Bedienung eines Smartphones ist nicht selbsterklärend. Sie will gelernt sein. »Das ist eine andere Sprache und eine andere Kommunikationskultur«, sagt Elvira Stecher. Sie ist zum ersten Computer Treff Härten gekommen, damit sie sich mehr in der Gesellschaft einbringen kann. Im Café Miteinander ging es am Montagvormittag in einer lockeren Runde hinein ins Digitale. Zehn Senioren, die ihre PC- und Handyfähigkeiten erweitern wollten, waren gekommen. Das Thema war: »Wie Apps installieren und deinstallieren«? - Für Menschen, die keine Digital Natives sind, ist auch das manchmal gar nicht so einfach. Zehn Senioren wollten sich im Detail darüber schlau machen.

Bei einem Treffen vor etwa einer Woche wurde mithilfe von einem Fragebogen erfasst, welche Probleme am häufigsten auftauchen und was die meisten Teilnehmer lernen möchten. Sehr viele interessierten sich für die Grafikbearbeitung am Handy. »Unsere Termine sollen sehr locker sein. Die Menschen sollen ihre Angst verlieren«, sagt Dieter Braun, der die Idee zum Treff hatte. Über eine Zeitung hatte er vom Nehrener Computerclub erfahren, den es bereits seit 20 Jahren gibt. Der Besuch überzeugte ihn und er machte sich daran auch für seinen Ort eine Gruppe aufzuziehen. Der Computertreff Härten ist kein Vortragsformat. Es solle wie beim Repair-Café darum gehen, sich gegenseitig zu helfen.

Die digitalen Erfahrungen der Gruppe sind sehr gemischt. Eine 73-jährige Jettenburgerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, noch wie sie sagt, am »Anfang« ist, nutzt ihr Smartphone, nur zum telefonieren, um WhatsApps zu verschicken und um Bilder zu machen. »Ich möchte alles lernen, was man damit machen kann, zum Beispiel wie ich online im Parkhaus bezahlen kann«, sagte sie motiviert.

Nicht mehr den 16-jährigen Nachbarn fragen müssen

»Natürlich könnte ich das auch selber lernen«, sagt der 75-jährige Ulrich aus Kusterdingen. »Früher habe ich eher eine Abneigung gegen den PC gehabt, aber mittlerweile ist das ja eine 'enorme Sache'.« Ulrich nutzt sein Smartphone auch regelmäßig. Über Nachrichten-Apps informiert er sich darüber, was in der Welt passiert, Online-Banking erledigt er so bequemer. »Bei mir fehlt immer eigentlich nur der letzte Schritt. Und das nervt mich. Wenn es klemmt muss ich meinen 16-jährigen Nachbarn um Hilfe bitten, auch für Kleinigkeiten. Der ist auf dem Handy in einer Wahnsinnsgeschwindigkeit unterwegs«, sagte er. Ulrichs Lieblings-App ist »Flora incognita«. »Damit kann ich jede Pflanze bestimmen und was über sie lernen.«

Der 68-jährige Dietmar aus Kusterdingen ist hinsichtlich der digitalen Möglichkeiten noch skeptischer. »Das Smartphone braucht man nur für Spielereien. Seit drei Jahren kämpfe ich mit mir, ob ich eins haben will. Ich habe ein elf Jahre altes Handy. Mit dem kann ich ja auch mit meinen Kindern telefonieren«, sagt er.

Am Donnerstag, 12. Dezember, um 15 Uhr, wird das Thema Apps erneut besprochen werden. Demnächst soll die Grafikbearbeitung am Handy Thema sein. Wie bei allen Treffen ist eine Anmeldung nötig. Die digitalen Geräte müssen selbst mitgebracht werden. (GEA)

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