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Aktuell Prozess

Betrüger in Tübingen vor Gericht: Luxusgüter ergaunert

Sechs Männer aus dem afrikanischen Benin und von der Elfenbeinküste müssen sich derzeit wegen umfangreichen Computerbetrugs vor dem Tübinger Landgericht verantworten.

Foto: dpa
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TÜBINGEN. Mit gefälschten Identitäten und Adressen bestellten sie bei Versandhäusern hochwertige Waren und fingen die Paketausträger vor Ort ab, um die teuren Smartphones, Uhren oder Kleidungsstücke selbst einzustecken. Wie die Polizei dem Täterring auf die Spur kam, erklärte am Donnerstag eine Kriminalbeamtin.

Im Frühjahr 2017 hatte die Polizei eine Reihe von Betrugsfällen in Ofterdingen und Reutlingen registriert. Am 21. April vergangenen Jahres war dann einer der jetzt angeklagten Männer einem Paktzusteller aufgefallen, als er ein Paket entgegennehmen wollte. Der Bote hatte den Schwarzafrikaner wiedererkannt von einer vorangegangenen Lieferung in Ofterdingen. Auch ging es in dem Fall um ein Paket, das eigentlich nicht zustellbar war. Der Zusteller informierte seinen Chef, der rief die Polizei an, die den Afrikaner in Reutlingen festnahm.

Bei dem Mann fand die Polizei ein Handy, in dem jede Menge Daten gespeichert waren. Über diese Daten stießen die Ermittler auf ein E-Mail-Konto, in dem offenbar viele Fäden des Betrügerrings zusammenliefen. Das E-Mail-Konto wurde überwacht. Dabei fielen der Polizei weitere Informationen über die zahlreichen Täter, die vornehmlich in Norddeutschland lebten und die bundesweit agierten, in die Hände.

Am vergangenen Verhandlungstag hatte einer der Verteidiger einen Befangenheitsantrag gegen die Strafkammer gestellt, weil sie seiner Forderung auf Aussetzung des Prozesses wegen umfangreicher neuer Ermittlungsergebnisse, nicht folgte. Eine andere Kammer des Tübinger Landgerichts musste über den Befangenheitsantrag entscheiden. Das Ergebnis präsentierte der Vorsitzende Richter Armin Ernst am Donnerstag: Antrag abgelehnt. (GEA)