KUSTERDINGEN. Zunächst hatten die »Herren der Lüfte« große Probleme, ihr vertrautes Element überhaupt in den Griff zu bekommen: Ein Gewittersturm fegte am Samstag über die Härten. »Und wir hatten eine halbe Stunde alle Hände voll zu tun, dass uns das Festzelt von den Böen nicht weggerissen wurde«, schilderte Jochen Rühle mit Schweißperlen auf der Stirn. Die hatte der Vorsitzende des Modellflugclubs Kusterdingen allerdings am Sonntag vom mittlerweile wieder in den Hitzemodus umgeschalteten Wetter.
Erbarmungslos brannte die Spätsommersonne auf das faktisch schattenlose Vereinsgelände. Das hielt Hunderte von Ausflüglern aber nicht davon ab, zur Flugschau-Hockete des MFC zu kommen. Bereits kurz nach dem Durchzug des Regentiefs am Samstag waren die ersten Besucher aufs Feld hinaus gefahren, auch um sich mit einem Imbiss zu stärken.
Froh ist man im 70-köpfigen Vereinsteam nach den Corona-Jahren, »wieder voll durchstarten zu können«. Weit über fünfzig Modelle warteten als Anschauungsstücke auf dem Rasen aufgereiht und später als Vorführobjekte am Himmel auf ein begeistertes Publikum. »Weil wir rund zwanzig Gastpiloten aus der weiteren Region hier haben, können wir den Zuschauern im Zehn-Minuten-Takt kurzweilige Unterhaltung bieten.«
Zu den Animateuren zählten auch Stefan Gaiser und Alexander Hipp mit der Vorführung ihres Lastenhubschraubers Lama 315 SB. Gaiser, der in Walddorfhäslach eine Flugschule betreibt, zeigte dem staunenden Publikum, wozu ein in hundert Arbeitsstunden zusammengebautes Abbild eines Militärhubschraubers im Maßstanb 1:4 in der Lage ist: Mit seinem Co-Piloten ließ er von dem Flugmodell ein Überland-Kabel verlegen. (mey)