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Bauzwang: Im konkreten Fall wird’s schwierig

Die Tübinger Wohnungspolitik wird auch in den Nachbarorten und im Gemeindetag aufmerksam verfolgt. Dußlingens Bürgermeister Thomas Hölsch, seit drei Jahren im Präsidium des Gemeindetags, kann nachvollziehen, dass die Unistadt Baulücken ungern sieht.

FOTO: PRIVAT Foto: Privat
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DUSSLINGEN/GOMARINGEN. »Es gibt meines Wissens aber noch keine Gemeinde, die dies durchgezogen hat.« Mit gutem Grund, vermutet Hölsch: Der konkrete Nachweis gegenüber dem Grundstücksbesitzer werde schwierig. »Wenn Boris Palmer das durchkriegt, hat er Pionierarbeit geleistet.«

Das Problem selbst ist nicht neu. In einigen Gremien ist auch schon eine neue Kategorie der Grundsteuer angeregt worden. Eigentümer, die ihre Grundstücke lange unbebaut lassen, müssten dann mehr zahlen als diejenigen, die den Baugrund wie vorgesehen nutzen.

In Dußlingen gibt’s nach Auskunft des Bürgermeisters nicht mehr viele Lücken. Seit gut 20 Jahren achtet die Gemeinde bei Bauland-Umlegungen darauf, dass sie 100 Prozent der Flächen erwirbt. Wer sich dort für Grundstücke interessiert, wird zum Bauen innerhalb einer bestimmten Frist verpflichtet.

In Gomaringen sind dagegen Baulücken immer wieder ein Thema im Gemeinderat. Kein Wunder, schließlich kann die Gemeinde kaum mehr Bauplätze anbieten. »Vorratshaltung« für Enkel oder die eigene Altersvorsorge ist hier nicht unbekannt.

Bisher hat aber in Gomaringen noch niemand dran gedacht, eine Bebauung zu erzwingen. Das sei im Gemeinderat bisher noch nie diskutiert worden, beantwortete Bürgermeister Steffen Heß eine entsprechende GEA-Nachfrage. Allerdings gilt in neu erschlossenen Baugebieten sehr wohl eine Bauverpflichtung. So zum Beispiel im Baugebiet »Heckberg«, das als Nächstes erschlossen werden soll. (iwa/-jk)