KUSTERDINGEN. Diese Kulisse ist kostenlos. Hoher Himmel und die Blaue Mauer der Alb. Aber so ein wunderbares Wetter, wie es der Motorflugclub Kusterdingen am Samstagmittag zur Eröffnung seiner Wochenend-Hockete auf dem Flugfeld am Rand zum Wald hinunter nach Wannweil geschenkt bekam, das hatte es nicht alle Jahre und lang nicht mehr so gegeben. Für die steuernden Fliegerführer an ihren Boards selber war der böige Westwind nicht immer ganz so nach Geschmack. Aber ob Segler, Verbrenner oder Elektromotor, ob prächtig blaue Size-Cessna, roter Doppeldecker vom Ersten Weltkrieg oder moderner Kampfjet: herausfordernd schon.
Man hatte sich auch unter dem freien Himmel Corona anpassen müssen. Auf Kuchen und belegte Brote blieb das kulinarische Angebot beschränkt. Das kühle Bier war statt vom Fass nur aus der Flasche zu haben. Viele der rund 70 Vereinsmitglieder hatten trotzdem vom Vorabend an ein kleines Bewirtungszelt und die Bänke gerichtet, das Flugfeld genauso abgegrenzt wie die Parkplätze für die zahllosen Modelle oder die Besucherautos. Jochen Rühle, der Vorsitzende des 1979 gegründeten Vereins, selber mit dem großen blaugelben Modell eines maßstabsgetreuen Propellerfliegers dabei, der auch zum Schleppen der Segelflieger-Modelle taugt, war trotz der widrigen Umstände von Anfang an ganz im Fliegerglück: »Läuft!«, meinte er lachend. (GEA)