Logo
Aktuell Partnerschaft

Austausch soll weiter vertieft werden

Gomaringer Delegation in Arcis-sur-Aube. Die ersten Vorbereitungen zur 50-Jahr-Feier laufen schon

Foto: Privat
Foto: Privat

GOMARINGEN. Fast 50 Jahre währt die Partnerschaft zwischen Gomaringen und Arcis-sur-Aube. Die beiden Bürgermeister Steffen Heß und Charles Hittler setzen sich, wie schon ihre Vorgänger, aktiv für die lebendige Weiterführung der Jumelage ein. So waren die Gomaringer zu einem Besuch in die französische Partnerstadt und in die Gastfamilien eingeladen. Eine neunköpfige Delegation reiste am letzten Augustwochenende in die Champagne.

Das Partnerschaftskomitee denkt schon jetzt an die 50-Jahr-Feier 2026, davor sind aber noch andere Treffen geplant. Beide Komitees sind sich einig, dass es wichtig ist, dass die Jugend, die Vereine, und möglichst viele Mitbürgerinnen und Mitbürger mitmachen, sich kennenlernen und Zeit miteinander verbringen, selbst wenn man sich durch die Sprachen immer etwas bemühen muss.

Nach der Ankunft am Freitagabend besuchten die Mitglieder beider Komitees die Gräber der früheren Bürgermeister Robert Piat und Serge Lardin und legten Blumen nieder. Ein Samstagmorgen-Spaziergang in Arcis, ein Besuch im Rathaus-Schloss und zu Stellen, die manchem noch unbekannt waren, waren Teil des Programms, die der Gomaringer Delegation geboten war. Nachmittags ging es in den nahe gelegenen Stadt Troyes.

Gruppenbild vor dem Rathaus (rechts): Eine Delegation aus Gomaringen reiste in die Partnergemeinde Arcis-sur-Aube. Bürgermeister
Gruppenbild vor dem Rathaus (rechts): Eine Delegation aus Gomaringen reiste in die Partnergemeinde Arcis-sur-Aube. Bürgermeister Steffen Heß hatte als Gastgeschenk ein Bild von Bettina Bökel-Casabianca mit dabei (linkes Foto). FOTOS: GEMEINDE GOMARINGEN
Gruppenbild vor dem Rathaus (rechts): Eine Delegation aus Gomaringen reiste in die Partnergemeinde Arcis-sur-Aube. Bürgermeister Steffen Heß hatte als Gastgeschenk ein Bild von Bettina Bökel-Casabianca mit dabei (linkes Foto). FOTOS: GEMEINDE GOMARINGEN

Bürgermeister Hittler hatte Georg Löffler und der ganzen Reisegesellschaft Urlaubsfeeling versprochen. Im Sonnenschein staunten die neun Gomaringer über die restaurierten historischen Gebäude der malerischen Departementhauptstadt, 500 Kilometer von Gomaringen entfernt, östlich von Paris. Troyes wurde am 26. August 1944 durch die Amerikaner befreit, Arcis ein Tag später. Gefeiert wird das jedes Jahr mit Festbankett und Feuerwerk, was auch Anlass des Besuchs der Gomaringen in Arcis war. Dazu hatte die Gemeinde Gomaringen ein besonderes Geschenk mitgebracht – ein Gemälde mit dem Gomaringer Schloss, gemalt von Bettina Bökel-Casabianca.

Nach dem ökumenischen Gottesdienst mit Pfarrer Jean-Luc gab es einen gemeinsamen Marsch vom Rathaus-Schloss zum Kriegerdenkmal. Dort legte Heß einen Kranz niederlegte und sprach über Völkerverständigung und den nicht selbstverständlichen Frieden.

Entstanden sei die Partnerschaft nach einem Besuch Gomaringer Jugendlicher, die in der Nähe von Arcis-sur-Aube Gräber gefallener deutscher Soldaten pflegten, erinnerte Heß. Unter der Betreuung von Traugott Manz wollten sie ein Zeichen der Versöhnung setzen. Die Entstehung der Partnerschaft sei maßgeblich von den Gründungsvätern, den damaligen Bürgermeister Robert Piat und Heinz Raff, begleitet worden.

Europa auf dem Prüfstand

Die Begegnungen der Menschen aus Gomaringen und Arcis würden im Kleinen dazu beitragen, dass Europa näher zusammenrücke und sich verstehe. Deren Zusammenhalt sei immer wieder auf dem Prüfstand, sagte Heß und nannte den Flüchtlingsdruck an den Außengrenzen, unterschiedliche Auffassungen von Rechtsstaatlichkeit und den brutalen Überfall Russlands auf die Ukraine. »Soll Europa weiterhin bestehen, braucht es neben einem demokratischen Wertesystem und einer gemeinsamen Währung eine eigene militärische Abschreckung, eine autarke Energieversorgung und eine technologische Souveränität der kurzen Handelswege«, betonte Heß.

Kontinuierlich finden seit bald 50 Jahren Treffen und Austausch der beiden Gemeinden auf unterschiedlichen Ebenen statt. Drei Generationen Bürgermeister pflegen nun schon die deutsch-französische Freundschaft: Robert Piat und Heinz Raff, Serge Lardin und Manfred Schmiderer und nun Charles Hittler und Steffen Heß. Heß appellierte an die junge Generation, das Feuer der Freundschaft nicht ausgehen zu lassen: »Unsere seit fast fünfzig Jahren bestehende Partnerschaft hat es mehr als verdient, dass wir sie weiterbringen und auch leben.« Das Partnerschaftswochenende mit legendär gutem Essen und guten Gesprächen endete mit dem Versprechen, sich bald wieder zu sehen. (eb)