GOMARINGEN. Peter Mitschek hat ein ungewöhnliches Hobby: Seine Leidenschaft ist das Wasser. Normalerweise vermittelt er sein Wissen im Sommer an Kinder beim Stuttgarter Ferienprogramm Stutengarten, doch das fällt in diesem Jahr coronabedingt aus. Ein Glücksfall für Willi Kemmler vom Geschichts- und Altertumsverein: Er wünscht sich schon länger eine Ausstellung mit Mitschek in den Räumen des Schlosses. Am Sonntag, 9. August, startet die Schau nun recht spontan und beendet damit die Corona-Pause.
In drei Räumen präsentiert Mitschek mit Gegenständen aus seinem eigenen Fundus das Thema »Wasser ist Leben«. Dabei spart er kaum einen Bereich aus. Denn – und das betont er immer wieder – »Ohne Wasser geht gar nichts«.
Das zeigt er mit verschiedenen Exponaten. »Der Planet Erde besteht zu 70 Prozent aus Wasser, genau wie der menschliche Körper. Den Kindern macht es beim Ferienprogramm immer besonders Spaß, auszurechnen, wie viel Liter Wasser sie im Körper haben«, erzählt Mitschek. Die Jungen und Mädchen dürfen dann die entsprechenden Liter Wasser in eine Säule füllen. Für einen anderen Raum im Schloss hat Mitschek, der in Mössingen lebt, zahlreiche Globen mitgebracht. Anhand von ihnen erklärt er den Kindern, wie viel Wasser pro Staat benötigt wird und demonstriert eine verbrannte Erde, der Wasser fehlt. Mit seinem Angebot möchte er den Kindern etwas auf den Weg geben: »Wir haben nur einen Planeten und mit dem müssen wir behutsam umgehen«, betont er.
Aber auch wie die Erde Wasser auf natürliche Art filtert, können die Besucher der Ausstellung lernen. Dafür hat Mitschek eine Plastiksäule mit verschiedenen Gesteinschichten und Humus gefüllt. »Eigentlich kommt das Wasser dann als Grundwasser unten keimfrei wieder heraus«, sagt er. Doch dass das nicht immer so ist, hat Mitschek überhaupt erst zum Hobby Wasser gebracht.
Bei Tiefbauarbeiten auf dem Romina-Gelände in Reutlingen fiel ihm auf, dass die Bauarbeiter für einen Brunnen rund 400 Meter tief graben müssen, um an sauberes Wasser zu kommen. »Das hat mich sehr überrascht, denn normalerweise reichen 150 bis 200 Meter aus«, sagt er.
Nach diesem Erlebnis begann sich Mitschek für Wasser zu interessieren. Als Metallbauer entwickelte er einen eigenen Filter aus Metall, der Wasser mithilfe von Aktivkohle filtert. Heute betreibt sein Sohn diese Firma in Bronnweiler. Dort lagert er auch seine Exponate, die er regelmäßig seit sechs Jahren für das Ferienprogramm hervorholt. (GEA)
DIE AUSSTELLUNG
Die Ausstellung »Wasser ist Leben« von Peter Mitschek ist immer sonntags von 13.30 bis 17 Uhr geöffnet. Sie verteilt sich auf drei Räume im Gomaringer Schloss. (a)