KUSTERDINGEN-MÄHRINGEN. Der Ultra-Trail-Läufer Dominic Henzler hat vor kurzem den 6-Tage-Lauf in Konstantinovy Lázne (Konstantinsbad) in Tschechien mit 767,834 Kilometern gewonnen. Die Rundstrecke war 2,854 Kilometer lang und führte an Nová Ves (Neuendorf) vorbei. Der 35-jährige Mähringer hat nicht nur körperlich bewiesen, dass er ein Top-Athlet ist, er hat auch dem Wetter getrotzt.
Dieses hat viel Abwechslung geboten: Regen, Schnee, Wind, Graupel, Nebel und Sonne. »Am 6-Tage-Lauf fand ich die Strecke und den Service besonders. Der Veranstalter hat sich richtig Mühe gegeben«, sagt Henzler auf GEA-Nachfrage. Für die Nacht seien LED-Kerzen und Lichter an der Seite der Strecke angebracht worden. So wirkte es wie auf einem Highway. Außerdem habe der Veranstalter aus dem Eis des Wintereinbruchs Skulpturen schnitzen lassen und Schattenspiele eingesetzt. Geboten wurde aber nicht nur ein optischer Genuss. »Das Essen war wie in einem Restaurant. Ich habe mir zwei bis vier Portionen gegönnt«, sagt Henzler.
Das Durchhalten hat sich bezahlt gemacht
Erholung bedeutet ein strapaziöser Lauf hingegen nicht. Es sei nicht zu unterschätzen, was langes Laufen mit der Psyche anstellen kann. Die Monotonie mache es zuweilen zäh, man könne auch ins Tagträumen verfallen. »Man muss schon eine gute Psyche dabei haben. Vor allem, wenn man sich wie in einem Traum fühlt«, weiß Henzler.
Henzler hat schon eine lange Liste an Auszeichnungen erhalten. Platz 1 in den Jahresbestenlisten 2021 und 2023 der Deutschen Ultra Marathon Vereinigung. Beim 48-Stunden-Lauf im schweizerischen Brugg konnte er 2021 in 75 Minuten den Abstand von zehn Kilometern auf den Ersten überwinden. Henzler läuft und läuft: Schon im nächsten Monat ist der Mähringer Teilnehmer bei der Tortur de Ruhr. (GEA)