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Die lange Reise in meine Heimat

Güleysa hat in den Sommerferien die Türkei besucht und viel Zeit mit Freunden und Verwandten verbracht

Güleysa besuchte mit ihrem Vater und ihrem Bruder diese Kirche in Antakya. FOTO: ZMS
Güleysa besuchte mit ihrem Vater und ihrem Bruder diese Kirche in Antakya. FOTO: ZMS
Güleysa besuchte mit ihrem Vater und ihrem Bruder diese Kirche in Antakya. FOTO: ZMS

PFULLINGEN. Die Türkei ist mein Heimatort und ich möchte über meine Sommerferien dort in diesem Jahr berichten. Ich hatte am 27. Juli Geburtstag. Am 28. Juli sind wir um acht Uhr morgens losgefahren mit dem Auto, dabei waren mein Vater, mein Onkel, mein Bruder und mein Hund. Wir sind durch Deutschland, Österreich, Ungarn und Rumänien gefahren. Wir haben fast an jeder Tankstelle eine Pause gemacht. Als wir in der Türkei angekommen sind, sind wir mit der Fähre von Canakkale nach Lapseki gefahren.

Als wir ankamen, sind wir mitten in der Nacht den Freund meines Vaters besuchen gegangen, den er noch vom Militär kannte und den er das erste Mal nach über 20 Jahren wieder gesehen hat. Der Mann wohnt auf einem hohen Berg, auf dem es wahrscheinlich nicht mal 15 Häuser gibt. Der Weg dorthin war sehr lang und staubig und wir mussten im Dunkeln fahren.

»Mein Bruder hielt an das Fenster eine Decke, damit kein Staub reinkam«

Da man bei unserem Wagen die Hintertür immer zu stark zugemacht hatte, ist die Scheibe runtergefallen. Immer, wenn man die Scheibe wieder hoch gemacht hat, ist sie wieder runtergefallen. Das Blöde an der Sache war, dass wir mit offenem Fenster diesen staubigen Berg runterfahren mussten. Mein Bruder musste an das Fenster eine Decke halten, damit kein Staub und Dreck reinkam.

Nach dem Besuch hat uns mein Vater zu meiner Mutter nach Aydin gebracht. Meine Mutter lebt seit einem Jahr und zehn Monaten in der Türkei bei ihren Eltern. Ich habe sie sehr vermisst, da ich sie zuletzt vor circa vier Monaten gesehen habe. Wir haben bei ihr eine sehr schöne Zeit verbracht. Mein Vater ist mit meinem Onkel und meinem Hund weiter nach Hatay gefahren (weitere 16 Stunden).

Wir wohnten in einem großen Haus mit einem Riesengarten und zwei Hunden. Dieses Jahr waren wir echt eine Großfamilie in diesem Haus: mein Onkel, meine Tante, deren beiden kleine Kinder, meine Oma, mein Opa, mein Bruder, meine Mutter und ich. Meine Cousins waren meine Nachbarn. Ich war jeden Tag mit ihnen draußen und bin Fahrrad gefahren. Ich bin auch oft mit meinem Bruder Motorrad gefahren. Und wir sind in die Stadt gefahren, waren shoppen und hatten Spaß.

Am 14. August sind mein Bruder und ich dann alleine von Izmir nach Adana zu meinem Vater geflogen. Wir mussten nur eine halbe Stunde fliegen. Vom Flughafen aus sind wir mit einem Freund essen gegangen, danach sind wir zu ihm nach Hause gefahren und haben da Tee getrunken. In Hatay sind wir um 6 Uhr morgens angekommen. Wir haben die ganze Fahrt über geschlafen.

Zu meiner Familie in Hatay gehören meine Oma, mein Opa, drei Tanten, drei Onkel und die ganzen Kinder – insgesamt sind das bestimmt über 20 Leute. An unserem ersten Tag sind alle Kinder mit meinem Vater und meinem Opa schwimmen gegangen. Meine Tanten, meine zwei Cousinen und ich sind Kleider, Schmuck und Schuhe shoppen gegangen, denn die Nichte meiner Tante hat geheiratet. Wir haben ein schönes Outfit gefunden. Auf ihrer Hochzeit habe ich sogar Freunde aus Deutschland getroffen.

Mein Vater, mein Bruder und ich sind außerdem nach Antakya gefahren, wo eine Kirche steht, die als älteste der Welt gilt.

Wir Kinder haben jeden Abend bis in die Nacht englische Filme geguckt. Mein Vater, mein Bruder und ich waren in riesigen Einkaufszentren. Am 11. August hat mich Sila Keskin besucht. Sie ist in meiner Klasse in Deutschland. Wir waren Motorrad fahren und haben Zeit mit einer Cousine verbracht.

»Der Urlaub war der beste, den ich bis jetzt erlebt habe«

Leider haben wir uns am 23. August wieder auf den Rückweg gemacht. An der Grenze nach Bulgarien standen wir ganze sechs Stunden im Stau, was sehr langweilig und anstrengend war. Am 26. August sind wir dann schließlich morgens um sechs Uhr wieder zuhause angekommen. Mein Bruder Deniz Yarcan hatte an diesem Tag Geburtstag.

Die Reise war lang und anstrengend. Aber sie hat sich gelohnt. Der Urlaub war wohl der beste, den ich bis jetzt erlebt habe. Auch wenn ich viel Zeit zuhause verbracht habe, während mein Bruder direkt am ersten Tag ausgegangen ist.

Ungefähr zehn Tage nach uns ist meine Tante mit ihrer Familie in Deutschland angekommen. Ich war mit meiner Cousine in Pfullingen, wir sind ein bisschen rumgelaufen und haben Eis gegessen. Dann hat aber auch wieder die Schule angefangen und ich bin in die achte Klasse gekommen. (ZmS)

 

Güleysa Yarcan, Schloss-Schule Pfullingen, Klasse 8b

 

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