REUTLINGEN. »Noch 30 Sekunden bis zum Spielbeginn. Jeder steht auf seiner Position. Alle warten auf den Anpfiff. Meine Mitspieler und ich werfen uns noch einen kurzen Blick zu. Dann beginnt das Spiel. Die Center, das sind die Mittelstürmer der beiden Teams, kämpfen um den Puck. Und schon ist das Spiel in vollem Lauf.«
Der 15-jährige Niels Kerner spielt in seiner Freizeit Eishockey beim Stuttgarter EC in der U-16-Nachwuchsmannschaft. Eishockey ist eine der schnellsten und körperbetontesten Mannschaftssportarten. Dabei entscheidet nicht nur die Kraft, sondern auch die Technik über Sieg oder Niederlage.
Da Eishockey vielen Menschen nicht so vertraut ist, möchten wir kurz das Spielprinzip erläutern: Ein Spiel dauert normalerweise 60 Minuten. Es besteht aus dreimal 20 Minuten. Bei einer Unterbrechung wird die Zeit angehalten. Es sind immer fünf Feldspieler und ein Torwart pro Mannschaft auf dem Feld. Gewechselt wird fliegend, das heißt, Spieler werden ohne Unterbrechung ausgetauscht. Eine gesamte Mannschaft besteht meistens aus bis zu 20 Spielern. Gespielt wird nicht mit einem Ball, sondern mit einem Puck, das ist eine etwa 160 Gramm schwere Hartgummischeibe. Um Eishockey professionell betreiben zu können, muss man sich eine vollständige Ausrüstung zulegen.
»Eishockey kann mal hart, aber eben auch sehr kombinations- freudig sein«
Diese besteht aus einem Tiefschutz (Schutz im Schritt), Schienbeinschonern, Stutzen, einer Hose, Schlittschuhen, einem Brustpanzer, Ellenbogenschonern, einer Halskrause, Handschuhen und einem Helm. Alles in allem kann dies über 1 500 Euro kosten. Der Sport ist sehr trainingsintensiv. Niels hat drei bis vier Mal in der Woche Eistraining und zusätzlich zweimal in der Woche Trockentraining.
Er spielt in einer von zwei Ligen in seiner Altersklasse. In der Liga sind sechs andere Mannschaften aus Baden-Württemberg vertreten: SC Bietigheim, SG EHC Freiburg/ESC Hügelsheim 09, Mannheimer ERC, SG EKU Mannheim/Heilbronner EC, EHC Zweibrücken, SG EC Eisbären Balingen/Reutlingen und Stuttgarter EC.
Er kam zu dem eher außergewöhnlichen Sport durch den Freund seiner Mutter. Gerade das Außergewöhnliche und auch das Abwechslungsreiche reizen Niels, denn: »Eishockey kann mal hart, aber eben auch sehr kombinationsfreudig sein.« (ZmS)
Niels Kerner und Benjamin Hertenstein, HAP-Grieshaber-Gymnasium Reutlingen, Klasse 9d