Startschuss für die Aktion, die Wärme und Mut bringen soll

KREIS REUTLINGEN. Es ist eine Aktion, die jedes Jahr eine Welle an Hilfsbereitschaft auslöst: Wenn der Verein »GEA-Leser helfen« zur vorweihnachtlichen Spendensammlung aufruft, ist die Reaktion groß. In den vergangenen Jahren stellten die wohltätigen Geldgeber immer wieder Rekordergebnisse auf – zuletzt 2020, als fast 2.500 Spender an die 190.000 Euro zusammentrugen. Jetzt hat die Sammelaktion erneut begonnen – verbunden mit der Hoffnung, möglichst viele Menschen in der Region unterstützen zu können.

Die Weihnachtsaktion wird wie in den vergangenen Jahren die ganze Adventszeit hindurch laufen. Am Spendenbarometer lässt sich ablesen, wie viel Geld bereits zusammengekommen ist.

Gleich in den ersten Tagen sind bereits zahlreiche Überweisungen eingetroffen. Zusammen mit einem Grundstock an Spenden, der sich in der letzten Zeit angesammelt hat, beläuft sich der Stand auf rund 8 000 Euro. Neben Privatpersonen stehen häufig auch Firmen und Geschäfte auf der Geberliste. Immer wieder spenden etwa ganze Belegschaften den Erlös ihrer Weihnachtsfeiern oder -aktionen für »GEA-Leser helfen«.

Manchmal braucht es zur Unterstützung gar nicht viel: Neue wintertaugliche Kleidung etwa kann schon einige Sorgen nehmen – und neben der Wärme manchmal noch zusätzlich ein Stück neuen Lebensmut vermitteln. So griff »GEA-Leser helfen« im vergangenen Jahr etwa einer alleinerziehenden Mutter unter die Arme, die sehr mit den Einschränkungen durch eine fortschreitende Krankheit zu kämpfen hat.

Mittlerweile steht in ihrem Schwerbehindertenausweis ein Grad der Behinderung von 90, Besserung ist nicht in Sicht. Gemeinsam mit ihrer Tochter, die noch die Schule besucht, lebt sie in einer noch nicht abbezahlten Eigentumswohnung in einer Gemeinde im Kreis Reutlingen. Ihr Arbeitslosengeld muss sie mit Hartz IV aufstocken.

Das reicht zwar, um gerade so über die Runden zu kommen, denn beide stellen keine hohen Ansprüche. Doch schon neue Winterkleidung ist im Budget nicht drin. »GEA-Leser helfen« übernahm die Kosten für Winterschuhe, eine warme Jacke und neue Hosen.

Einer anderen geschiedenen Mutter half der Verein der GEA-Leser dabei, die Nachzahlung ihrer Stromrechnung zu stemmen. Wegen einer Erkrankung ist sie bereits seit Jahren in Rente. Seit ihr jüngster Sohn ausgezogen ist, ist auch das Wohngeld weniger geworden. So hatten sich im Lauf eines halben Jahres Stromschulden in mittlerer dreistelliger Höhe angesammelt – ein Betrag, den die Frau aus eigener Kraft nicht bezahlen konnte. »Sie sieht keine Möglichkeit, die Schulden zeitnah zu begleichen«, schrieb eine Mitarbeiterin des Diakonieverbands an den Hilfsverein. Der Energieversorger hatte bereits eine Sperre angedroht, ließ sich jedoch auf eine Zahlung in zwei Raten ein. »GEA-Leser helfen« übernahm beide und bewahrte die Frau dadurch vor einem Winter ohne elektrischen Strom. (GEA)