REUTLINGEN. Die Weihnachts-Spendenaktion für den Verein »GEA-Leser helfen« nimmt immer mehr an Fahrt auf. Beim Start in die zweite Adventswoche steht das Spendenbarometer bereits bei über 80.000 Euro. Das Geld wird dringend benötigt, um das ganze Jahr über Menschen in der Region, die am Rand des Existenzminimums leben, mit einem hoffnungsvollen Zeichen der Hilfe zu unterstützen.
Wer fürs Alter keine Rücklagen aufbauen kann, muss dann mit wenig Geld über die Runden kommen – das ist immer wieder belastend. So ergeht es beispielsweise einem älteren Mann, dessen Rente so klein ausfällt, dass er diese mit Grundsicherung aufstocken muss. Doch selbst damit kommt er kaum über die Runden. Als ihm seine einzige Brille runterfiel und kaputt ging, wandte er sich verzweifelt an seine Sachbearbeiterin beim Sozialamt, nachdem ihm sein Optiker eröffnet hatte, dass in seinem Fall mit Reparieren nichts mehr zu machen sei. »Leider sieht das SGB XII nur Reparaturen von Brillen, keine Ersatzbeschaffungen vor«, schrieb die städtische Mitarbeiterin an »GEA-Leser helfen«, warum ihr die Hände gebunden sind. Der Verein übernahm die Kosten für eine neue Sehhilfe, ohne die der Mann im Alltag kaum mehr zurechtgekommen wäre.
Vor einem ähnlich schwierigen Problem stand eine Familie mit vier Kindern, die sich die Reparatur ihrer Spülmaschine nicht leisten konnte. »Die Eltern arbeiten beide und beziehen neben ihrem Erwerbseinkommen aufstockend Hartz 4«, berichtete eine Beraterin des Diakonieverbands. »Aufgrund von abgezahlten Mietschulden und finanziellen Engpässen durch die Coronakrise und Kurzarbeit hat die Familie keine Rücklagen, um sich eine neue Maschine leisten zu können.«
Eine Reparatur sei nicht mehr wirtschaftlich, heißt es im Antrag weiter, und bei vier Kindern werde die Spülmaschine dringend benötigt – zumal eines der Kinder an einer chronischen Krankheit leidet und die Familie entsprechend viel Zeit bei Ärzten verbringt. »GEA-Leser helfen« beglich die Rechnung und ermöglichte dadurch nicht nur sauberes Geschirr, sondern auch wieder mehr Familienzeit.
Eine alleinerziehende Mutter lebt mit ihrer Tochter in ländlicher Gegend. Sie arbeitet Teilzeit und fährt mit dem Auto zur Arbeit. »Mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist ihre Arbeitsstelle sehr schwierig zu erreichen und auch sehr zeitaufwendig«, schrieb eine Sozialberaterin an »GEA-Leser helfen«. »Dies lässt sich nicht mit den Schul- und Betreuungszeiten ihrer Tochter vereinbaren.«
Als ein Defekt am Auto repariert werden musste, belief sich der Kostenvoranschlag auf eine mittlere dreistellige Summe. Da die Frau keine Rücklagen besitzt, hätte sie dies nicht bezahlen können. »GEA-Leser helfen« übernahm die Reparaturrechnung und bewahrte die Mutter vor dem Verlust der Arbeitsstelle. (GEA)