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Umfrage zur Bundestagswahl: GEA-Leser lehnen Baerbock ab

Hohe Beteiligung unserer Leser bei der Umfrage zur Bundestagswahl. Neben Ablehnung für Baerbock gab es auch schlechte Werte für die CDU.

Annalena Baerbock
Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin und Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, spricht während eines Bürgergesprächs zu ihrem Wahlkampfauftakt. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa
Annalena Baerbock, Kanzlerkandidatin und Direktkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen, spricht während eines Bürgergesprächs zu ihrem Wahlkampfauftakt. Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

REUTLINGEN. Diese Bundestagswahl ist etwas Besonderes. Amtsinhaberin Angela Merkel (CDU) tritt nicht mehr an. CDU-Kandidat Armin Laschet kann also nicht mit einem Amtsbonus ins Rennen gehen. Die Grünen erheben den Anspruch aufs Kanzleramt und stellen erstmals einen eigenen Kandidaten auf. Zudem ist die Grünen-Herausforderin Annalena Baerbock die einzige Frau im Bewerber-Trio.

Es ist eine Wahl unter besonderen Vorzeichen. Das merkt man auch bei der GEA-Umfrage zur Bundestagswahl. 2 500 Leserinnen und Leser haben sich daran beteiligt. Ein Spitzenwert. Besonders hoch war die Teilnahmequote im Internet. Auf unserer Homepage ( www.gea.de) haben 550 Menschen mitgemacht, auf der unter jungen Erwachsenen sehr beliebten Internetplattform Instagram waren es sogar 1 450 und aus dem Printbereich kamen rund 500 Zuschriften.

Stimmung bei jungen Leuten

Auffällig ist die große Ablehnung von Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin. Dieses Amt traut ihr die überwiegende Mehrheit der GEA-Leser (67 Prozent) nicht zu. Interessant ist, dass bei jungen Leuten, die sich dazu auf Instagram äußerten, die Ablehnung noch höher war. 73 Prozent der Teilnehmer attestierten der Grünen-Kandidatin, dass sie nicht das Zeug zur Bundeskanzlerin hat. Ein verheerender Wert. Denn gerade dieser Personenkreis gehört zur traditionellen Wahlklientel der Grünen.

Doch auch die CDU kommt bei den GEA-Lesern nicht gut weg. Nur 35 Prozent wünschen sich eine CDU-geführte Bundesregierung. Bei Instagram sind es sogar nur 28 Prozent. Auch hier ist wieder zu erkennen, dass die CDU ein Problem hat, bei jungen Menschen zu punkten und diese von ihrer Politik zu überzeugen.

Der Klimawandel ist auch für die GEA-Leserinnen und -Leser ein sehr wichtiges Thema. 50 Prozent der Teilnehmer gaben an, es sei das bestimmende Wahlkampfthema. Doch zugleich lehnen 42 Prozent der GEA-Leser diese Aussage ab. Für sie gibt es noch weitere wichtige Themen, die es im Wahlkampf anzusprechen gilt. Daraus lässt sich herauslesen, dass es eben nicht reicht, allein auf den Kampf gegen den Klimawandel zu setzen, wenn man eine breite Mehrheit bei der Bevölkerung finden will.

Die GEA-Leser sorgen sich um die Zukunft und schauen eher betrübt auf das, was noch kommt. Nur 19 Prozent gaben an, dass Deutschland gut aufgestellt ist für Zukunftstechnologien. 59 Prozent verneinen diese Frage. Darin ist eine tiefe Verunsicherung zu erkennen sowie eine Kritik an der Bundesregierung. Sie hat es offenbar versäumt, das Land auf die Zukunft vorzubereiten und den Menschen Zuversicht zu geben. Wie gering das Vertrauen in die Parteien ist, kommt in der fünften Frage zum Ausdruck. Sage und schreibe 72 Prozent der GEA-Leser rechnen mit Steuererhöhungen nach der Wahl. Das trifft vor allem CDU und FDP, die in ihren Programmen weniger Steuern für die Bürger versprechen.

Gleichzeitig spiegelt sich darin aber auch eine gesunde Skepsis wider. Schließlich ist es nach der Corona-Krise und den vielen milliardenschweren Hilfspaketen nicht so klar, wie schnell es wirtschaftlich wieder nach oben geht. (GEA)