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Stuttgart stellt Fahrrad-Überholverbotsschild auf

Ein neues Verkehrsschild in Stuttgart verbietet Autofahren das überholen von Fahrrad- und Motorradfahrern.

Stuttgart hat ein neues Verkehrszeichen: Überholverbot von Fahrrädern und Krafträdern.
Stuttgart hat ein neues Verkehrszeichen: Überholverbot von Fahrrädern und Krafträdern. Foto: 7aktuell
Stuttgart hat ein neues Verkehrszeichen: Überholverbot von Fahrrädern und Krafträdern.
Foto: 7aktuell

STUTTGART. An dieses noch seltene Verkehrsschild müssen sich Autofahrer in Stuttgart gewöhnen. Das neue Zeichen zeigt das »Verbot des Überholens von einspurigen Fahrzeugen für mehrspurige Kraftfahrzeuge und Krafträder mit Beiwagen«. Übersetzt: Das Überholen von Fahrrädern und Motorradfahrern ist hier für Autofahrer verboten. Zum Einsatz kommt das neuartige Schild seit Freitag an der Böblinger Straße/Kaltentaler Abfahrt. Der Grund: Dort variieren die Fahrbahn‐Breiten. Autos können den geforderten Mindestabstand von 1,50 Metern nicht durchgehend einhalten. »Da Autofahrende die Situation falsch einschätzen, wird nun das Überholverbot von Fahrrädern und Krafträdern mit dem neuen Verkehrszeichen verdeutlicht«, teilte die Landeshauptstadt mit. Das neue Schild diene dem »Schutz von Radfahrenden«.

In der Vergangenheit hatten auch schon Städte wie Mainz oder Kempten entsprechende Schilder aufgehängt. Eingeführt wurde das neue Verkehrszeichen mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung im April 2020. Sie regelt auch den Mindestabstand von 1,5 Metern zu Radfahrenden innerorts und 2 Metern außerorts. Bei Unterschreitung droht ein Bußgeld von 70 Euro.

Verkehrsmessungen im Auftrag der Stuttgarter Verkehrsbehörde an der Böblinger Straße/Kaltentaler Abfahrt haben laut Pressemitteilung der Stadt bestätigt, dass Autofahrende trotz dieser rechtlichen Klarstellung Radfahrende an diesen Engstellen überholen. Das neue Zeichen soll dem entgegenwirken. Außerhalb dieser Abschnitte ist das Überholen von Radfahrenden an der Böblinger Straße/ Kaltentaler Abfahrt erlaubt, wenn der gesetzliche Mindestüberholabstand von 1,5 Meter eingehalten wird.

Für die Böblinger Straße/Kaltentaler Abfahrt, einem wichtigen Teil der Haupt‐radroute 1, werden zurzeit weitere Verbesserungen ausgearbeitet. Zeitnah soll eine Pop‐up‐Maßnahme zwischen Kaltental und Waldeck zur Verbesserung der Radwegeführung umgesetzt werden, teilte die Stadt mit. Dieser Bereich ist von der Überholproblematik besonders betroffen. Über diese Planungen wird die Stadtverwaltung Anfang Februar 2022 im Bezirksbeirat Süd berichten. Zudem wird die Führung der Radroute zwischen dem Schillerplatz und Waldeck neu geplant. (GEA/pm)