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Nasenspray gegen Drogentod: Erste sind Mannheim und Tübingen

Als erste Einrichtungen in Baden-Württemberg bieten der Drogenverein Mannheim (DVM) und die Aids-Hilfe Tübingen-Reutlingen Naloxon-Schulungen an.

Naloxon-Schulung
Ein Notfall-Set des Medikaments Naloxon liegt bei einer Schulung auf einem Tisch. Foto: Uwe Anspach/Archiv
Ein Notfall-Set des Medikaments Naloxon liegt bei einer Schulung auf einem Tisch. Foto: Uwe Anspach/Archiv

Mannheim (dpa/lsw) - Naloxon ist ein Notfallmedikament, dass bei einer Überdosierung von Heroin eingesetzt werden kann. Der Stoff spült die von Opiaten besetzten Rezeptoren in kurzer Zeit frei. Das hebt für etwa 30 Minuten die Wirkung auf, die etwa zur Atemlähmung führen kann. So bleibt Zeit, Notarzt und Rettungswagen zu alarmieren.

Bislang wurde Naloxon vor allem von Ärzten angewendet. Seit diesem Jahr ist das Medikament auch als Nasenspray erhältlich. Daher können es auch Suchtkranke im Notfall nutzen. Bisher haben nur wenige Konsumenten das lebensrettende Medikament bei sich. Deshalb zielen die Workshops in Mannheim und Tübingen darauf ab, Suchtkranke in der Anwendung zu schulen.

Das Ministerium für Soziales und Integration in Baden-Württemberg befürwortet den Einsatz von Naloxon in der Form des Nasensprays durch geschulte Laien. Dies sei ein weiterer Ansatz und eine Chance, um die Zahl der Drogentoten zu reduzieren. Allein in Baden-Württemberg starben im vergangenen Jahr 160 Menschen den Drogentod. Die meisten von ihnen waren Opfer einer Überdosis.