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Aktuell Polizeimeldung

Telefonbetrüger beklaut 91-jährige Tübingerin nach dreisten Behauptungen

Um mehrere tausend Euro ist am Montag eine Seniorin aus einer Tübinger Kreisgemeinde von einem unbekannten Telefonbetrüger geprellt worden.

Geldscheine
Zahlreiche Euro-Banknoten. Foto: Daniel Reinhardt/Archiv
Zahlreiche Euro-Banknoten. Foto: Daniel Reinhardt/Archiv

TÜBINGEN. Am Sonntagabend hatte die 91-jährige Frau einen Telefonanruf erhalten. Der Betrüger, ein angeblicher Herr Bach, gab sich als Ermittler des örtlichen Polizeireviers aus und behauptete, in der Nachbarschaft sei eingebrochen worden und man habe zwei Täter geschnappt.

Zwei weitere wären flüchtig. Bei dieser angeblichen Festnahme seien Notizen und Aufzeichnungen mit dem Namen der Angerufenen gefunden worden. Angeblich sollen auch Bankangestellte in die Sache verwickelt sein, weshalb sie Stillschweigen bewahren sollte. Durch geschickte Gesprächsführung gelang es dem Betrüger zudem, der Angerufenen persönliche Daten über ihre Lebens- und Vermögensverhältnisse zu entlocken.

Am Montagmorgen meldeten sich der Ganove erneut bei der alten Dame und setzte sie so unter Druck, dass die verunsicherte Frau eine größere Geldsumme vom Sparbuch abhob und den Tätern überließ. Erst nachdem die dreisten Betrüger am Dienstag erneut bei der Frau anriefen und sie zu einer weiteren Abhebung einer weiteren, größeren Bargeldsumme veranlassten, flog der Schwindel auf und die Polizei wurde alarmiert. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.

Im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Reutlingen gehen derzeit nahezu täglich  Anzeigen ein, bei denen versucht wurde, mit nahezu immer der gleichen Masche, man hätte in der Nachbarschaft Einbrecher festgenommen, gerade ältere Menschen um ihr Erspartes zu prellen. Mit dem Hinweis, bei dieser angeblichen Festnahme seien Notizen und Aufzeichnungen mit dem Namen der Angerufenen gefunden worden, setzen sie ihre Opfer unter Druck und erwecken so den Eindruck, dass auch sie bald von den Einbrechern heimgesucht werden und Geld und Wertsachen weder zu Hause noch auf der Bank sicher seien.

Zu der Vorgehensweise gehört es auch, dass die Kriminellen ankündigen, Polizisten in zivil oder ein Taxifahrer kämen vorbei und würden die Wertsachen zur sicheren Aufbewahrung abholen, oder man solle das angebliche Falschgeld, das man von der Bank bekomme vor das Haus legen, damit angebliche Polizeibeamte es abholen und gegen echtes Geld umtauschen können. Eine Masche, vor der die Polizei in der Vergangenheit bereits mehrfach eindringlich gewarnt hat und laufend warnt. (pol)