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Sturmbilanz: Zirkuszelt in Grafenberg zerstört, Mann mit Boot in K'furt gekentert

Sturmtief »Nasim« hat in Reutlingen und der Region für Wirbel gesorgt. Besonders hart getroffen hat es einen in Grafenberg gastierenden Zirkus.

Vom Zirkuszelt in Grafenberg steht nichts mehr.
Vom Zirkuszelt in Grafenberg steht nichts mehr. Foto: Mara Sander
Vom Zirkuszelt in Grafenberg steht nichts mehr.
Foto: Mara Sander

REUTLINGEN/GRAFENBERG. Sturmböen am Donnerstagabend haben das Zelt vom Circus Veron, der gerade in Grafenberg auf der Wiese gegenüber der Rienzbühlhalle gastiert, weitgehend zerstört. Auf »mindestens 12.000 Euro« schätzt Giovanni Bügler den Schaden, falls eine Reparatur möglich ist. Ein Mast ist gebrochen, ein Riss in der Plane, außerdem das Mobiliar vom Regen durchnässt. Das Ausmaß des Schadens wird erst im Tageslicht sichtbar sein. »Wir haben noch zusätzlich gesichert, aber eine heftige Bö hat das Zelt erwischt und schwer beschädigt«, so Bügler vor dem am Boden liegenden Zelt. »Gott sei Dank ist kein Mensch verletzt, und auch die Tiere nicht«. Das Tierzelt erwischte der Sturm nicht gravierend.

In Grafenberg war am 31. März Premiere nach zwei Jahren Zwangspause durch die Pandemie,wurden spontan zusätzliche Auftritte für das kommende Wochenende  geplant, die nun ausfallen müssen. Ebenso zumindest auch die Termine in Hülben. Es sei denn, irgendwoher kommt unerwartet Hilfe. »Wir stehen mit dem Rücken zur Wand«, so sein Fazit, denn die Versicherungsprämie war zu hoch, die ersten Einnahmen nach langer Pause reichen gerade so für die anfallenden Rechnungen.

83 Polizeieinsätze in Reutlingen und der Region

Aufgrund des Unwetters durch das Sturmtief »Nasim«mit zum Teil orkanartigen Böen ist es am Donnerstag in den Landkreisen Reutlingen, Esslingen, Tübingen und dem Zollernalbkreis in der Zeit von acht Uhr bis Mitternacht zu insgesamt 83 Polizeieinsätzen gekommen, teilte die Polizei mit. Es handelte sich vorwiegend um umgefallene Bauzäune, Schilder, Mülleimer, Gartenmöbel und Trampoline. Teils wurden Bäume umgerissen, Äste abgeknickt und Ampeln verdreht sowie geparkte Anhänger auf die Fahrbahn und einzelne Ziegel von Dächern geweht.

In Reutlingen-Gönningen wurde gegen 16 Uhr an einem Einfamilienhaus teilweise das Dach abgedeckt, sodass die Feuerwehr unter Zuhilfenahme der Drehleiter das Haus mit einer Plane sichern musste.

Im Esslinger Stadtteil Pliensauvorstadt brach kurz nach 14 Uhr ein zirka vier Meter langer Ast an einem Baum neben der Hohenheimer Straße ab und verfing sich im Oberleitungssystem der Stadtbusse. Mitarbeiter des städtischen Bauhofs entfernten den Ast und setzten die Oberleitung wieder in Betrieb.

Mann rettet sich im Kirchentellinfsurter Baggersee ans Ufer

Auf dem Kirchentellinsfurter Baggersee kenterte gegen 13.30 Uhr das Segelboot eines 68-Jährigen. Der Mann konnte ersten Erkenntnissen nach unverletzt ans Ufer gelangen. Sein Boot wurde von der Feuerwehr geborgen.

Bei Haigerloch geriet auf der B463 ein Fiat mit Anhänger gegen 16 Uhr durch den Sturm leicht in den Gegenverkehr und anschließend in die Leitplanken. Hierbei entstand ein Sachschaden in Höhe von zirka 7.000 Euro. Weiterhin wurde bei Albstadt-Ebingen kurz vor 14 Uhr an einem Aussiedlerhof das Dach teilweise abgedeckt.

Über Verletzte ist der Polizei bislang nichts bekannt. Ebenfalls liegen keine Erkenntnisse über die Höhe des Gesamtsachschadens vor. (mar/pol)