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Reutlinger Polizei warnt vor Fake-News über Kindesentführer

Blaulicht
Ein Einsatzwagen der Polizei steht vor einer Dienststelle. Foto: Friso Gentsch
Ein Einsatzwagen der Polizei steht vor einer Dienststelle.
Foto: Friso Gentsch

REUTLINGEN. Nachdem am Mittwoch insbesondere über die Sozialen Medien die nicht zutreffenden Informationen verbreitet worden waren, dass in Bempflingen (Landkreis Esslingen) und Umgebung unbekannte Männer aus weißen Fahrzeugen heraus Kinder angesprochen und mit Süßigkeiten und Kuscheltieren angelockt haben sollen, meldeten sich in den Folgetagen mehrere besorgte Eltern bei Dienststellen des Polizeipräsidiums Reutlingen und schilderten ähnliche Aussagen ihrer Kinder.

So sollen beispielsweise in verschiedenen Reutlinger Teilorten allein am Donnerstagnachmittag mehreren Kindern unabhängig voneinander von Männern in weißen Fahrzeugen Süßigkeiten oder Hundewelpen angeboten worden sein. Alle bisherigen Überprüfungen der geschilderten Fälle führten nicht zur Verifizierung dieser Sachverhalte. Wie im Fall in Bempflingen ergaben sich keine Hinweise auf Straftaten oder Übergriffe. 

Oftmals harmloser Hintergrund

Richtigerweise erhält die Polizei von Seiten der Bevölkerung beziehungsweise von Schulen oder Kindergärten regelmäßig Meldungen über ein sogenanntes verdächtiges Ansprechen von Kindern. In den seltensten Fällen führen die polizeilichen Ermittlungen in der Folge jedoch zu einem strafrechtlich relevanten Hintergrund.

Oftmals stellte sich dieser als harmlos dar. Dennoch ist sich die Polizei der Sorgen, insbesondere von Eltern, sehr bewusst und wird auch in Zukunft jedem Hinweis sorgfältig nachgehen. Eher kontraproduktiv ist hingegen das Verbreiten von unbestätigten Informationen, denn sie schüren Ängste und Unsicherheiten - auch bei den Kindern. Alltagssituationen wie ein langsam fahrendes Fahrzeug werden dadurch unter Umständen als vermeintlich gefährlich erlebt. Insbesondere durch die rasante Weitergabe und Ausschmückung derartiger Meldungen über die Sozialen Medien wird daraus eine Warnung vor angeblichen Kindesentführern, für die es aktuell keinen begründeten Anlass gibt. (pol)