REUTLINGEN/ENINGEN. Im Rahmen eines seit mehreren Monaten andauernden Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Tübingen und einer Rauschgiftermittlungsgruppe der Kriminalpolizei wegen des Verdachts des gemeinschaftlichen, unerlaubten Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge hat die Polizei am Donnerstagmorgen die Wohnungen von sechs Verdächtigen in Reutlingen und Eningen sowie Räume einer Firma durchsucht, berichtet die Polizei. Dabei wurden über zehn Gramm Kokain, 200 Gramm Marihuana, rund 12.000 Euro Bargeld und Dealerutensilien aufgefunden und beschlagnahmt.
Gegen einen 32-Jährigen aus Eningen und einen 28-Jährigen aus Reutlingen, die als Drahtzieher gelten, hatte die Staatsanwaltschaft Tübingen bereits im Vorfeld der Durchsuchungen Haftbefehle erwirkt. Sie wurden bei dem Einsatz festgenommen, heißt es im Bericht der Polizei.
Ein Hinweis aus der Bevölkerung auf einen in einem Wohngebiet in Reutlingen-Sickenhausen abgestellten, verdächtigen Pkw hatte im August 2021 auf die Spur der Verdächtigen geführt. Nachdem bei der ersten Überprüfung durch die Polizei im Inneren des nicht zugelassenen Wagens ein verdächtiges Päckchen gesichtet worden war, wurde der Pkw sichergestellt. Bei einer näheren Untersuchung stießen die Beamten auf mehrere Tüten mit etwa 25 Kilogramm Haschisch und Marihuana. Die weiteren Ermittlungen führten schließlich nicht nur zu dem 32-Jährigen aus Eningen, der den Mercedes im Herbst 2020 von der damaligen Halterin erworben hatte, sondern auch zu dessen 28-jährigem Bekannten, der in Sickenhausen wohnte.
Nach und nach erhärtete sich der Verdacht, dass die beiden Männer einen laut Polizei »schwunghaften Handel« mit verschiedenen Drogen - unter anderem mit Marihuana, Haschisch, Kokain und Amphetamin - unterhielten. Außerdem konnten drei Männer im Alter von 24 bis 49 Jahren und eine 28-jährige Frau als Abnehmer und mögliche Komplizen identifiziert werden.
Der 32-Jährige und der 28-Jährige, bei denen es sich um serbische Staatsangehörige handelt, wurden noch am selben Tag beim Amtsgericht Tübingen dem Haftrichter vorgeführt. Dieser setzte die bestehenden Haftbefehle in Vollzug und nahm die beiden Beschuldigten in Untersuchungshaft. Die übrigen Verdächtigen befinden sich, bis sie sich zu gegebener Zeit ebenfalls gerichtlich verantworten müssen, derzeit wieder auf freiem Fuß. (pol)