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Feuer bei Reutlinger Autohaus: Polizei sucht Brandstifter

Nach dem Feuer beim Reutlinger Autohaus Ford Kimmerle ist die Spurensuche vor Ort noch im Gange. Die Polizei geht von Brandstiftung aus und bittet die Bevölkerung um Hilfe.

Die Feuerwehr war mit insgesamt 21 Fahrzeugen und 112 Einsatzkräften vor Ort.
Die Feuerwehr war mit insgesamt 21 Fahrzeugen und 112 Einsatzkräften vor Ort. Foto: 7aktuellAlexander Hald
Die Feuerwehr war mit insgesamt 21 Fahrzeugen und 112 Einsatzkräften vor Ort.
Foto: 7aktuellAlexander Hald

REUTLINGEN. Der Brand im Reutlinger Autohaus Ford Kimmerle ist offensichtlich kein Unfall gewesen. »Die Staatsanwaltschaft Tübingen und das Kriminalkommissariat Reutlingen ermitteln wegen des Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung gegen Unbekannt«, teilte das Polizeipräsidium am Donnerstag mit. Konkreter wird Pressesprecherin Andrea Kopp auf GEA-Nachfrage nicht. Nur so viel: »Die Suche nach dem Täter steht noch ganz am Anfang. Wir ermitteln in alle Richtungen.«

In der Nacht auf Dienstag brach beim bekannten Autohändler in der Konrad-Adenauer-Straße im Bereich der Karosseriewerkstatt im Obergeschoss Feuer aus. Anwohner alarmierten gegen 2.50 Uhr die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot von 21 Fahrzeugen und 112 Einsatzkräften anrückte. Die Flammen waren nach etwa einer Stunde vollständig gelöscht. Als die Arbeit der Feuerwehr getan war, fing die der Polizei erst richtig an.

Untersuchungen vor Ort laufen noch

Noch am frühen Dienstagmorgen nahm die Kripo die Ermittlungen zur möglichen Brandursache auf, befragte auch Mitarbeiter des Autohauses. Beim Kriminalkommissariat Reutlingen wurde zwischenzeitlich eine zehnköpfige Ermittlungsgruppe eingerichtet. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Tübingen ist zusätzlich ein Sachverständiger eingebunden. »Die Maßnahmen vor Ort sind noch nicht abgeschlossen«, sagte Kopp. Erste Untersuchungen erhärteten aber den Verdacht, dass das Feuer vorsätzlich gelegt worden war.

Was die Spurensicherung genau gefunden hat und weshalb die Polizei Brandstiftung in Erwägung zieht, verrät die Pressesprecherin nicht. »Dazu werden wir aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen. Solche Informationen könnten das Verfahren zunichtemachen«, lautet die knappe Auskunft. Um dem Täter auf die Schliche zu kommen, ist die Polizei selbst noch auf der Suche nach Antworten und wendet sich mit folgenden Fragen an die Bevölkerung:

Wer hat in der Nacht auf Dienstag im Bereich des Ford-Autohauses eventuell auch schon geraume Zeit vor dem Brand ungewöhnlichen Personen-/ Fahrzeugverkehr oder sonstige Aktivitäten beobachtet? Wer hat Licht oder Geräusche in dem Werkstattgebäude wahrgenommen? Wem ist rund um das Autohaus - eventuell auch schon in den Tagen zuvor - etwas aufgefallen, was nun eventuell im Nachhinein verdächtig erscheint? Hinweise nimmt die Polizei unter der 07121 9423333 entgegen.

Schaden beläuft sich auf mehrere Hunderttausend Euro

Bei Ford Kimmerle läuft der Betrieb bereits seit Dienstag wieder. Die Karosseriewerkstatt, wo auch Lackierarbeiten ausgeführt werden, ist allerdings schwer beschädigt. Etwa zehn Kundenfahrzeuge wurden durch die Flammen zerstört, verletzt wurde niemand. Wie hoch der Schaden wirklich ist, kann laut Polizei noch nicht genau beziffert werden. Er belaufe sich aber auf mehrere Hunderttausend Euro.

Trotz der Hiobsbotschaft wirkte Autohaus-Chef Ulrich Kimmerle am Tag nach dem Brand gefasst: »Mit so etwas rechnet niemand und dann passiert es eben doch«, sagte er im Gespräch mit einem GEA-Reporter. Über den neuen Stand der Ermittlungen wollte sich von Firmenseite aus niemand gegenüber der Presse äußern. »Wir waren heute den ganzen Tag mit Polizei und Versicherung im Gespräch, wir geben keine Auskünfte«, sagte Prokuristin Sylvia Kimmerle. (GEA)