REUTLINGEN. Der zweite Sondereinsatz hat sich gelohnt: Die Ölspur, die die Obere Wilhelmstraße in Reutlingen verunziert hat, ist weitgehend weg. Eine Straßenkehrmaschine hatte am Freitag vor einer Woche Öl verloren. Schnellstmöglich musste Abhilfe geschaffen werden. Zur Rushhour quetschte sich im Schleichtempo das Ölspurbeseitigungsgerät der Technischen Betriebsdienste (TBR) durch die Gasse, das auch zur Beseitigung von Öl nach Verkehrsunfällen zum Einsatz kommt. Mit großem Getöse schrubbte es die Reutlinger Flaniermeile: dreimal hintereinander, zum Verdruss von Gastronomen und Straßencafégästen, die an ihrer Mittagspause keine Freude hatten.

Der Erfolg war zunächst überschaubar. TBR-Chef Kurzschenkel erläuterte auf Nachfrage, dass das »besonders saugstarke Pflaster« in diesem Altstadtbereich grundsätzlich ein Problem darstelle. Der portugiesische Granit, der zwischen Albtor- und Marktplatz die Fußgängerzone bedeckt, war seinerzeit umstritten. Schon kurz nach dem Verlegen 2009 zeigten Blöcke Erosionsneigungen, bald wurde auch Anfälligkeit für Moosbewuchs sichtbar. 2017 mussten hundert schadhafte Steine ersetzt werden. Seitdem wird die Paradegasse ab und an routinemäßig mit dem nun eingesetzten Spezialgerät gereinigt, dessen Einsatz allerdings deutlich teurer ist als die übliche Kehrmaschine.
Nach dem Unfall vergangene Woche sei das Öl bereits beim ersten Einsatz weitgehend aus dem Belag entfernt worden, berichtete Dirk Kurzschenkel weiter. Eine Chemikalie wurde draufgespritzt, die Steine mit dem Besen bearbeitet, Öl und Bindemittel eingesaugt. Durch die Behandlung seien die Steine jedoch verfärbt worden – optisch war der Erfolg mäßig.
""Das saugstarke Pflaster ist ein Problem"
Am heutigen Freitag sind die Technischen Betriebsdienste nun erneut angerückt. Dabei wurde auch eine besonders schmutzige Stelle kurz vor der Marienkirche behandelt. Dort hatte der Fahrer der schadhaften Kehrmaschine angehalten, als er das Problem bemerkt hatte. Mit der Spezialmaschine und manuell mit einem Hochdruckreiniger gingen die TBR-Experten nun erneut ans Werk – das Ergebnis ist nicht ganz perfekt, aber eine deutliche Verbesserung. (GEA)