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Zehn Tipps, wie Sie ganz einfach Heizkosten sparen

Zimmerpflanzen aufstellen, den Backofen nutzen oder Teppiche auslegen: Energiesparen kann so einfach sein. Der GEA hat die zehn besten Tipps.

Durch entfernen von Staub und Schmutz auf Heizkörpern lässt sich eine Menge Energie sparen. Foto: DPA
Durch entfernen von Staub und Schmutz auf Heizkörpern lässt sich eine Menge Energie sparen.
Foto: DPA

REUTLINGEN. Da schlottern die Knie. Grund ist aber nur bedingt die Kälte, sondern vor allem die Angst vor der nächsten Rechnung des Energieversorgers. Doch häufig ist Sparen einfacher als gedacht und kostet kaum Geld. Beispielsweise helfen Pflanzen, dass sich das Wohnzimmer gleich deutlich wärmer anfühlt. Auch durch einfaches Abstauben des Heizkörpers oder Möbelrücken lässt der Energieverbrauch deutlich drücken. Hier sind die besten Tipps, die weder aufwändig noch teuer sind. 

Tipp 1: Möbelrücken für mehr Wärme im Zimmer

Die erste Regel ist so einfach wie genial und kostet allenfalls ein wenig Mühe, aber keinen Cent. Direkt vor dem Heizkörper sollten keine Möbel wie Betten, Sofas oder Schränke stehen. Für die Einrichtung der energieoptimierten Zimmer gilt: »Jeder Heizkörper sollte gut sichtbar sein. Denn sonst staut sich die Wärme dahinter und wird nicht richtig an den Raum abgegeben«, sagt die Verbraucherzentrale. Außerdem sollten »Vorhänge an Fenstern mit Heizkörpern nicht bodenlang sein, sondern oberhalb der Wärmespender enden.« 

Etwa 30 Zentimeter sollte der Abstand von Möbeln und Co. zur Heizung betragen. So kann die Luft optimal zirkulieren und die Wärme im Raum verteilt sich gleichmäßig. Durch das Freiräumen der Heizkörper lassen sich so bis zu zwölf Prozent der Energiekosten sparen, heißt es in einer Kampagne des Bundeswirtschaftsministeriums. 

Tipp 2: Pflanzen aufstellen

Was erstmal skurril klingt, ist ein echter Geheimtipp. Denn Pflanzen geben den Großteil des Gießwassers über die Blätter an die Umgebung ab und feuchte Luft fühlt sich für uns wärmer als Trockene an. Um die optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent in Innenräumen zu erreichen, sollten einige Zimmerpflanzen in Innenräumen aufgestellt werden. Ganz nebenbei verbessern die Pflanzen auch das Raumklima, weil sie CO² aufnehmen und Sauerstoff abgeben. Für Menschen ohne grünen Daumen reicht in den kalten Monaten auch ein Luftbefeuchter. Doch Vorsicht: Unter 16 Grad sollte die Raumtemperatur nicht fallen, sonst droht durch die Luftfeuchtigkeit Schimmel. 

Tipp 3: Die richtige Temperatur wählen

Die Temperatur ein wenig herunterzudrehen, lohnt sich! Bereits ein Grad weniger senkt die Heizkosten im Schnitt um bis zu sechs Prozent, so die Verbraucherzentrale. Aber was ist eigentlich die richtige Temperatur? Und welche Ziffer auf dem Regler am Heizkörper steht für wie viel Grad? 

Die einzelnen Striche auf dem Thermostat der Heizung bedeuten umgerechnet jeweil ein Grad Raumtemperatur. Foto: Pixabay
Die einzelnen Striche auf dem Thermostat der Heizung bedeuten umgerechnet jeweil ein Grad Raumtemperatur.
Foto: Pixabay

»Im Wohnzimmer sind 20 Grad perfekt, im Schlafzimmer reichen oft auch nur 18 Grad, in weniger benutzten Räumen sogar 16 Grad! Niedriger sollte es nicht werden, da sonst Schimmel droht«, rät die Verbraucherzentrale. Stufe 1 am Thermostat entspricht einer Temperatur von 12 Grad. Der Abstand zwischen einer Stufe beträgt dabei etwa vier Grad, die kleinen Striche dazwischen markieren jeweils ein Grad. Stufe 3 entspricht demnach 20 Grad, Stufe 5 rund 28 Grad. 

Extra Tipp: Wem es nachts zu kalt ist, kann, um Energie zu sparen, auch einfach eine Wärmflasche mit ins Bett nehmen, statt den Thermostat für den ganzen Raum hochzudrehen. Ebenso sollten die Rollläden heruntergelassen vor dem Schlafengehen heruntergelassen werden. So kann der Wärmeverlust durch Fenster um circa 20 Prozent reduziert werden. 

Tipp 4: Den Backofen nutzen 

Der Backofen ist zwar kein Heizungsersatz, die Restwärme kann aber super dazu genutzt werden, um die Küche ordentlich zu wärmen, ohne die Heizung extra hochzudrehen. Wenn also gerade eh schon die Plätzchen gebacken wurden, einfach die Türe offenlassen, nachdem der Backofen ausgeschaltet wurde. Durch die steigende Raumtemperatur »regelt der Heizungsthermostat die Heizung automatisch runter«, so die Verbraucherzentrale. 

Wichtig: Die Türe sollte nie offengelassen werden, während der Backofen eingeschaltet ist. Das ist nicht nur gefährlich, sondern energietechnisch auch extrem ineffizient. Außerdem ist darauf zu achten, die Türe des Backofens ganz zu öffnen, dass sich die Wärme gleichmäßig im Raum verteilt. Wird nur ein Spalt geöffnet, entweicht die heiße Luft in einem Strahl und kann zu Schädigungen an der Kücheneinrichtung führen. 

Tipp 5: Den Heizkörper abstauben

Beim Hausputz sollte besonders darauf geachtet werden, den Heizkörper richtig zu reinigen und von Staub zu entfernen. »Flusen und Staub können die Wärmeabgabe deutlich mindern«, schreibt die Verbraucherzentrale. Durch Schmutz und Staub, der sich auf der Oberfläche leicht einbrennt, kann sich die Leistung der Heizkörper um bis zu 30 Prozent verringern. 

Tipp 6: Fenster und Türen ganz einfach abdichten

Undichte Fenster und Türen sorgen für einen sehr hohen Wärmeverlust und sollten deshalb unbedingt eliminiert werden. Besonders bei Fenstern direkt über Heizkörpern kann so eine Menge Energie und damit ordentlich Bares gespart werden. Die Umsetzung ist gar nicht so schwer. Reflexionsfolien und Zugluftstopper, die bereits für wenige Euro im Fachhandel oder in Onlineshops erhältlich sind, lassen sich leicht anbringen. Vor allem Türspalte unter Zimmertüren sind häufig sehr luftdurchlässig. 

So testen Sie, ob Fenster und Türen dicht sind

Um zu testen, ob Fenster und Türen dicht sind, »klemmen sie ein Blatt Papier zwischen Fensterrahmen und Fensterflügel ein. Falls Sie das Papier bei geschlossenem Fenster nicht herausziehen können, ist das Fenster an dieser Stelle dicht.«, so die Verbraucherzentrale. Vor allem im Spalt unter Türen zieht leicht warme Luft nach draußen. (kil)

Tipp 7: Teppiche auf dem Boden auslegen

Dieser Trick hilft nicht nur dabei die Füße in den Herbst- und Wintermonaten warmzuhalten, sondern sorgt auch dafür, dass weniger Wärme über den Fußboden verloren geht.

Achtung: Bei Fußbodenheizungen kann ein Teppich dazu führen, dass weniger Wärme in den Raum gelangt. Deshalb sollte hier auf Teppiche verzichtet werden, die nur eine geringe Wärmedurchlässigkeit haben. 

Tipp 8: Heizungsrohre schnell und einfach selbst dämmen 

"Sie sparen pro Meter Rohr bis zu 20 Euro im Jahr", so die Verbraucherzentrale. Gerade bei größeren Wohnungen, wo Rohre vom Keller bis ins Dachgeschoss laufen, macht das eine erhebliche Summe aus. Aber auch in kleineren Wohnungen lohne sich die Isolierung. "Die Dämmung macht sich bereits nach einem Jahr bezahlt", sagen die Experten. 

Für die Isolierung der Rohre muss kein Fachbetrieb beauftragt werden. »Alle Materialen erhalten Sie günstig im Baumarkt, beispielsweise Rohrisolierungen aus Kunststoff, Dämmschalen, Kunststoffkleber und Isolierband«, empfielt die Verbraucherzentrale. Es sei mit Materialkosten von etwa drei bis zehn Euro pro Meter zu rechnen. Wie sie die Rohre selbst isolieren, sehen sie im Video. 

Tipp 9: Den Heizkörper entlüften

Werden die Heizkörper in der Wohnung unterschiedlich warm? Dann kann es sein, dass Luft im System ist. Das führt nicht nur zu Gluckergeräuschen, sondern verbraucht vor allem auch mehr Energie. Das Problem lässt sich recht einfach mit einem Entlüfterschlüssel lösen. 

Zunächst muss das Thermostatventil voll aufgedreht (in der Regel Stufe 5) werden. Anschließend warten, bis der Heizkörper richtig warm ist. Unter das Entlüftungsventil einen kleinen Behälter stellen, der austretendes Wasser auffängt. Dann das Entlüftungsventil öffnen, bis die Luft entwichen ist und nur noch heißes Wasser herauskommt. Danach das Ventil wieder fest verschließen.  

Der Heizkörper kann einfach selbst entlüftet werden. Foto: DPA
Der Heizkörper kann einfach selbst entlüftet werden.
Foto: DPA

Tipp 10: Richtig lüften 

Kurzes Stoßlüften statt dauerhaftes Kipplüften lautet die Devise während der Heizperiode. Das ganze am besten mehrmals täglich für wenige Minuten. »So wird die Luft im Raum schnell ausgetauscht, ohne dass die Wände innen auskühlen«, erklärt die Verbraucherzentrale die Vorteile. In der Folge brauche es keine zusätzliche Energie, um die massiven Bauteile wieder extra aufzuwärmen. (GEA)