METZINGEN. Die Spatzen pfiffen es schon seit geraumer Zeit von den Dächern. Die Auflagen, die zukünftig für die Handball-Bundesliga der Frauen gelten, haben bei der TuS Metzingen weitreichende Folgen. Die Öschhalle ist bald Geschichte. Die Pink Ladies stehen vor dem Umzug in die Tübinger Paul-Horn-Arena. Im Klartext: Ab der bevorstehenden Saison 2025/26 bestreiten die Metzingerinnen alle Erstliga-Heimspiele in Tübingen. In den vergangenen Jahren hat die TuS sporadisch Begegnungen in der Paul-Horn-Arena ausgetragen.
»Letztendlich ist ein Umzug alternativlos, wenn wir weiterhin in der 1. Bundesliga spielen wollen«, bringt es Metzingens Geschäftsführer Ferenc Rott auf den Punkt. »Wir stehen und standen mit der Stadt Metzingen immer in einem sehr guten Dialog, um gemeinsam Möglichkeiten zu erarbeiten und zu präsentieren, dass auch in der Öschhalle weiterhin Erstliga-Handball möglich ist«, sagt Rott.
»Ein Umzug ist alternativlos, wenn wir weiterhin in der 1. Bundesliga spielen wollen«
Die Stadt Metzingen sei bereit gewesen, beispielsweise in LED-Banden zu investieren, doch auch damit wären maximal zehn Spiele in der kommenden Saison möglich. Die Kosten würden in keinem Verhältnis zum Ertrag stehen, da aufgrund der weitergehenden Auflagen - beidseitige Tribüne mit mindestens fünf Reihen, Hallenkapazität mit mindestens 1.500 Plätzen - spätestens in der Saison 2026/27 keine Heimspiele in der Öschhalle mehr ausgetragen werden könnten. »Ich habe bis zum Schluss gekämpft, sowohl bei der Liga als auch der Stadt, um den Standort Metzingen zu erhalten«, fügt Rott hinzu. Zuletzt wurden die Gespräche zwischen allen Beteiligten intensiviert.
Metzingens Erster Bürgermeister Patrick Hubertz stand hierzu im Austausch mit Tübingens Sportbürgermeisterin Dr. Gundula Schäfer-Vogel und so konnte der Weg Richtung Universitätsstadt geebnet werden. »Gemeinsam mit der Stadt Metzingen und den TusSies stellen wir sicher, dass auch in der kommenden Saison erstklassiger Frauen-Handballsport in der Region stattfinden kann«, sagt Schäfer-Vogel. Das stärke auch den Sportstandort Tübingen.
»Für unsere Sponsoren haben wir völlig andere Präsentationsmöglichkeiten«
Für die TuS Metzingen, die auch schon in den vergangenen Jahren mit der Tübinger Paul-Horn-Arena »geflirtet« hat und dort in der Vergangenheit viele Erfolge verbuchen konnte, bietet dieser Umzug auch sehr viele Chancen. »Es ist unser Bestreben, das Bewährte beizubehalten, aber auch die Möglichkeiten, welche sich nun durch die Neuerungen ergeben, zu nutzen. Für unsere Sponsoren haben wir völlig andere Präsentationsmöglichkeiten und die Reichweite der Werbeauftritte wird sich für sie signifikant erhöhen«, erklärt Rott.
Die Abläufe rund um den Spieltag seien in Tübingen erprobt und bekannt. »Wir bauen darauf, dass unsere Sponsoren, unsere Fans und Unterstützer das Positive in der Situation in den Vordergrund stellen und den Weg mit uns in eine erfolgreiche Zukunft gehen«, wirft Rott einen Blick nach vorne.
»Wir werden alles dafür tun, die Erfolgsgeschichte fortzuschreiben«
»Wir alle werden die Ärmel hochkrempeln und alles dafür tun, die Erfolgsgeschichte der «TusSies» unter den neuen Bedingungen fortzuschreiben«, betont der Geschäftsführer der seit 2012 in der Bundesliga beheimateten Pink Ladies. Zur Frage, wie es ab der Saison 2026/2027 für die TusSies weitergeht, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage möglich. Hierfür sind die anstehende Sanierung der Uhlandhalle und die knappen Hallenkapazitäten für den Schulsport sowie für den Wettkampf-, Spiel- und Trainingsbetrieb der Tübinger Vereine zu berücksichtigen. Dazu ist die Universitätsstadt Tübingen im Austausch mit der Stadt Metzingen und den betroffenen Vereinen. (GEA)