METZINGEN. Man fragt sich, was die Clubs der Frauenhandball-Bundesliga vor fünf Jahren veranlasst hat, Änderungen zu beschließen, die spätestens ab der Saison 2026/27 Hallen-Größen mit mindestens 1.500 Plätzen und beidseitigen Tribünen vorsehen. Nur vier Vereine haben derzeit einen Zuschauerschnitt, der darüber liegt.
Die TuS Metzingen, die Siebter im Ranking ist, gehört nicht dazu, weil ihre Öschhalle viel weniger Besucherplätze hat. Aber sie war und ist ein Renner. »Ausverkauft« hieß es, wenn 1.050 Besucher die angestammte Spielstätte füllten und dies war - bis auf die Corona-Jahre - in jeder Spielzeit oft der Fall. Die Stimmung in der »Öschhölle« wurde immer wieder auch von Gast-Mannschaften gelobt.
Bisher ideale Mixtur
Das ist nun bald Geschichte. Weil die Halle nicht entsprechend umgebaut und erweitert werden kann, muss das Team umziehen. Schon vor Jahren haben die Verantwortlichen die Paul-Horn-Arena ins Auge gefasst. Mit dem Großteil der Saisonspiele in Metzingen und ausgewählten Highlight-Spielen in Tübingen hatten die »TusSies« die ideale Mixtur gefunden.
Jetzt wird es anders. Der Umzug bietet Chancen im Werbungs- und Präsentationsbereich, Spiele dort haben einen speziellen Event-Charakter. Aber sie bergen auch wirtschaftliche Risiken angesichts deutlich höherer Kosten. Ob das Ganze ein ähnlicher Erfolg für die Pink Ladies wird wie die Öschhalle, hängt vor allem davon ab, wie die Fans die neue Spielstätte annehmen, wenn der Reiz des Besonderen irgendwann verflogen ist. Bisher sind die Anhänger unabhängig vom Metzinger Tabellenplatz meist in großer Zahl in die Paul-Horn-Arena geströmt.
Erfolgreiche Beispiele
Was ein Mutmacher sein kann: Auch die Rottenburger Volleyballer und die Handballer des TV Neuhausen sind in der Vergangenheit nach Tübingen umgezogen, als sie in der Bundesliga spielten. Und hatten die Fans auf ihrer Seite.