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Fataler Wechselfehler des SSV Reutlingen: Wie konnte das passieren?

Ein Wechselfehler kostet den SSV Reutlingen vermutlich einen torreichen Sieg. Vereinsfunktionäre wie Fußballfans fragen sich, wie es dazu kommen konnte.

Florian Krajinovic
Es war ein Torfestival gegen den 1. FC Bruchsal: Hier schiebt Florian Krajinovic den Ball zum 6:0 über die Linie. Doch dieser Sieg könnte den SSV'lern wieder aberkannt werden. Foto: Baur/Eibner-Pressefoto
Es war ein Torfestival gegen den 1. FC Bruchsal: Hier schiebt Florian Krajinovic den Ball zum 6:0 über die Linie. Doch dieser Sieg könnte den SSV'lern wieder aberkannt werden.
Foto: Baur/Eibner-Pressefoto

REUTLINGEN. Wie konnte das nur passieren? Diese Frage stellen sich aktuell nicht nur Trainer, Betreuer und sonstige Vereinsfunktionäre, sondern auch die breite sportlich interessierte Öffentlichkeit. Wie konnte es nur passieren, dass der Fußball-Oberligist SSV Reutlingen am vergangenen Samstag beim überragenden 6:0 gegen Kellerkind 1. FC Bruchsal nach der Pause beim Stand von 2:0 Toni Suddoth einwechselt, obwohl dessen Name gar nicht auf dem Spielberichtsbogen vermerkt war.

Es wäre zu einfach, den Verantwortlichen nun Schlamperei oder gar Dummheit vorzuwerfen. Ihnen vorsätzlichen Betrug zu unterstellen, wäre sogar dreist. Das neu installierte Trainerduo Albert Lennerth/Maik Stingel tut alles dafür, den SSV in der Oberliga zu halten – und ist diesbezüglich auch auf einem guten Weg. Wer macht, macht aber nun mal ab und zu Fehler – im Eifer des Gefechts leider auch den einen oder anderen folgenschweren.

Von Schuldzuweisungen distanziert sich Christian Grießer ganz vehement. »Wir sind am Anfang eines Weges, da laufen noch nicht alle Prozesse reibungslos. Es gibt keine Erklärung. Da sind Menschen am Werk… «, erklärte der Sportliche Leiter des SSV, der aus gutem Grund von weiteren Erläuterungen zum Vorfall am 35. Spieltag absah: »Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren, deshalb wollen wir uns nicht weiter zur Sache äußern.«

Amann will um Punkte kämpfen

»Wo gehobelt wird, fallen Späne. Wir gewinnen zusammen – und wenn mal etwas nicht so gut läuft, stehen wir auch zusammen«, meine der SSV-Fußball-Vorsitzende Karsten Amann. Bruchsal hat zwischenzeitlich mit Verweis auf den Wechselfehler Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Das Reutlinger Lager hat nun noch bis Montag Zeit für eine Stellungnahme. »Klar ist: Wir werden in dem Verfahren um die Punkte kämpfen«, so Amann. Der Verband will dann zeitnah – wohl noch in der kommenden Woche – entscheiden.

Auch Grießer gibt sich kämpferisch. »Es sind noch drei Spiele. Wir haben es in der eigenen Hand – egal, wie der Vorfall gegen Bruchsal vom WFV beschieden wird.« Sollte das Spiel auf Grundlage der WFV-Spielordnung mit 2:0 für Bruchsal gewertet werden, würden dem Kreuzeiche-Club die Punkte und Tore des sportlich erlangten 6:0-Erfolges aberkannt werden. Laut Grießer würde dem SSV dann ein einziger Sieg auf jeden Fall für den Ligaverbleib reichen. (GEA)