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Chancen-Wucher: SSV Reutlingen verliert gegen Gmünd 0:1

Der SSV Reutlingen verliert gegen Aufsteiger 1. FC Normania Gmünd zum Auftakt der Oberligasaison mit 0:1. Dabei hatte das Team von Trainer Maik Stingel Chancen für mehrere Partien. Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker.

Symptomatische Szene für das Spiel des SSV Reutlingen gegen den 1. FC Normannia Gmünd: Roman Kasiar (Zweiter von links) vergibt
Symptomatische Szene für das Spiel des SSV Reutlingen gegen den 1. FC Normannia Gmünd: Roman Kasiar (Zweiter von links) vergibt eine Riesenchance. FOTOS: REISNER
Symptomatische Szene für das Spiel des SSV Reutlingen gegen den 1. FC Normannia Gmünd: Roman Kasiar (Zweiter von links) vergibt eine Riesenchance. FOTOS: REISNER

Fazit. Die neue Saison beginnt für den SSV Reutlingen, wie die alte endete: enttäuschend. Obwohl die Hausherren über 90 Minuten die spielbestimmende Mannschaft sind, schaffen sie es gegen den Aufsteiger aus Gmünd nicht, ein Tor zu schießen. Die Gegner kommen hingegen nur einmal gefährlich vors Tor und entführen drei Punkte aus dem Kreuzeichestadion. Das einzige, was man dem Team von Maik Stingel heute ankreiden kann, ist die Chancenverwertung und die Präzision im letzten Drittel. Beides muss dringend besser werden, wenn man gegen stärkere Teams punkten will. So viele Chancen wie heute wird man nämlich kaum mehr bekommen.

90. Minute Unfassbar. Der SSV Reutlingen verliert zum Saisonauftakt gegen den Aufsteiger aus Gmünd.  Die Schlussoffensive verpufft, trotz mehrerer Torgelegenheiten schaffen es die Hausherren nicht, den Ball über die Linie zu bekommen.

83. Minute So langsam läuft den Kreuzeichekickern die Zeit davon. Gelingt noch der Luckypunch? Ein Unentschieden ist schon längst fällig. Angesichts des Aufwands, den der SSV betrieben hat, wäre das eigentlich aber zu wenig.

79. Minute Was soll man dazu sagen? Kuengienda kommt am rechten Sechzehnereck an den Ball, tunnelt seinen Gegenspieler - und knallt das Spielgerät über die Zuschauerränge. Warum er es mit Gewalt, statt Präzision versucht, bleibt sein Geheimnis.

75. Minute Auf die Frage, wie viele Chancen man haben kann, ohne ein Tor zu schießen, würde der SSV heute einfach »Ja« antworten. Erst schießt Trianni den Gmünder Torwart aus nächster Nähe an, dann kommt Kuengienda nicht an den Ball.

73. Minute Auch da war mehr drin: Plattenhardt schlägt eine Flanke von der linken Seite. Kuengianda kommt unbedrängt zum Kopfball, bringt das Leder aber nicht auf den Kasten.

69. Minute Doppelwechsel beim SSV: Kaziar und Schiffel verlassen das Feld. Ole Deininger und Vladan Djermanovic sind neu im Spiel.

66. Minute Das Spiel plätschert etwas vor sich hin, ohne dass sich irgendeine Mannschaft Chancen erspielt. Gmünd muss nicht, Reutlingen gehen die Ideen aus. 

61. Minute Glück für den SSV. Marvin Gnaase ist nach einem Steckpass durch die Mitte plötzlich im Strafraum vor Enrico Piu. Er wird von einem Reutlinger Abwehrspieler etwas am Trikot gehalten, läuft weiter, kommt dann aber nicht mehr an den Ball. Wenn er sich fallen lässt, hätte der Referee womöglich auf den Punkt gezeigt.

58. Minute Zweiter Wechsel bei den Hausherren: Inan geht, Onesi Kuengianda kommt.

51. Minute Chancen jetzt im Minutentakt: Schiffel flankt scharf von der linken Seite in den Sechzehner, wo Kaziar den Gäste-Torhüter aus fünf Metern Entfernung anschießt. 

49. Minute Mit viel Schwung kommen die Hausherren aus der Kabine und schnüren den Gegner in seiner Hälfte ein. Schon vor dem Elfmeter wurde es gefährlich, als ein Schuss von Schiffel an die Latte knallte.

47. Minute Elfmeter für den SSV nach Foul an Kaziar. Der gerade eingewechselte Trianni tritt an und schießt flach links direkt in die Arme von Ellermann. Viel schwächer hätte man den nicht schießen können. 

46. Minute Weiter geht's in Reutlingen. Trainer Maik Stingel wechselt zum ersten Mal. Gorgoglione bleibt in der Kabine, Mattia Trianni ist für ihn in der Partie. 

Halbzeit. Der SSV Reutlingen hätte in den ersten 45 Minuten drei Tore erzielen können, liegt stattdessen mit 0:1 zurück, nachdem die Defensive gleich in der ersten Minute gepennt hatte. Besonders bitter: Ansonsten ließen die Hausherren eigentlich nichts zu, hatten das Spiel in Durchgang eins weitgehend unter Kontrolle. Besonders Kaziar, Gorgoglione und Inan stachen heraus. Letzterer müsste sich für seinen Aufwand aber bald mal belohnen. 

45.+2 Minute Und schon wieder Inan: Einen hohen langen Ball in den Strafraum leitet Kaziar direkt und artistisch in die Mitte weiter. Reutlingens Nummer 26 läuft ein, scheitert mit seinem Abschluss jedoch am Abwehrspieler. Es ist die letzte Aktion der ersten Halbzeit.

43. Minute Inan mit der nächsten Gelegenheit. Gorgoglione legt im Strafraum auf den Neuzugang ab, dessen Schuss flach am Gehäuse vorbeigeht. Da war mehr drin.

38. Minute Die Fans der Szene-E lassen sich die Laune auch angesichts des Spielstands nicht verderben. »Reutlingen, du bist mein Verein«, singen sie. Auf dem Spielfeld passiert derweil weniger erwähnenswertes. Gleich mehrere SSV-Spieler liegen binnen weniger Minuten am Boden. Die Frustration über die Entscheidungen des Unparteiischen Niklas Pfau wächst.

32. Minute Da war sie, die hundertprozentige Chance zum Ausgleich: Neuzugang Luca Plattenhardt erkämpft den Ball im Mittelfeld. Er sprintet von der rechten Seite in Richtung Strafraum, behält die Übersicht und spielt Kasiar links im Strafraum an. Der hätte noch massig Zeit gehabt, versucht es aber mit einer Direktabnahme, die Ellermann abwehren kann.

24. Minute Was macht eigentlich der Gegner? Kurzum: Nicht besonders viel. Der Aufsteiger aus Gmünd steht tief und verteidigt die Führung konsequent. Wenn das Team von Zlatko Blaskic das über die Zeit bringt, wäre das ein überraschend guter Saisonauftakt.

18. Minute Nächster Konter, nächste Gelegenheit für den SSV. Nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte schalten die Hausherren blitzschnell um, ein langer Ball erreicht Mirhan Inan, der das Leder aus halblinker Position deutlich am Tor vorbeischlenzt. Eine Minute später wieder ein Konter, dieses Mal ist es Tom Schiffel, der im Strafraum angespielt wird, bei seinem Schuss aber nicht genug Druck hinter den Ball bekommt.

13. Minute Der SSV will hier unbedingt das 1:1. Viel geht über Gorgoglione, der gefühlt bei jedem Angriff der Hausherren am Ball ist. Hundertprozentige Torchancen kamen bislang allerdings noch nicht zustande, meistens fehlt im letzten Drittel die Präzision im Passspiel.

7. Minute Beinahe der Ausgleich. Der SSV Reutlingen hat sich durch den frühen Rückschlag nicht aus der Ruhe bringen lassen und wird mit seinem ersten Angriff ebenfalls gleich gefährlich. Nach einem Pass von Riccardo Gorgoglione kommt Roman Kasiar im Strafraum noch mit der Fußspitze an den Ball. Sein Schuss geht jedoch zentral auf Gmünd-Keeper Yannick Ellermann.

2. Minute Kalte Dusche für die Hausherren. Der Aufsteiger nutzt den ersten Angriff direkt zur Führung. Gmünd greift über seine rechte Seite an, der Ball gelangt flach in die Mitte zu Henrick Selitaj, der links unten zum 1:0 trifft. Eiskalt gemacht, so frei darf der da aber nie auftauchen.

1. Minute Der Ball rollt im Kreuzeichestadion, der SSV Reutlingen startet in die Oberligasaison.

Aufstellungen. SSV-Trainer Maik Stingel setzt auf eine gemischte Startelf aus Youngstern, Routiniers, Neuzugängen und Eigengewächsen. Denis Lübke übernimmt die Kapitänsbinde des abgewanderten Pierre Eiberger, Toptorjäger Onesi Kuengienda sitzt nur auf der Bank.

Bilanz. Fünfmal standen sich der SSV Reutlingen und der 1. FC Normania Gmünd bereits gegenüber. Dabei entschieden die heutigen Gäste zwei Duelle für sich, zwei endeten unentschieden. Beim bislang letzten Aufeinandertreffen im Frühjahr 2019 behielten die Kreuzeichekicker mit 1:0 die Oberhand. 

Personal. Die Reutlinger starten mit einem runderneuerten Kader in die Saison. Der Konkurrenzkampf ist größer geworden. »Ich habe auf vielen Positionen die Qual der Wahl«, sagt Trainer Maik Stingel dem GEA. Sicher ist wohl: Enrico Piu steht im Tor, davor agiert der SSV im gewohnten 3-5-2-System.

Ausgangslage. Der SSV Reutlingen ist dem Abstieg in der vergangenen Saison nur knapp entgangen. Nach einer rasanten Talfahrt kam der SSV mit 37 Punkten als Tabellen-14. ins Ziel. Anschließend haben Leistungsträger wie Kapitän Pierre Eiberger, Arbnor Nuraj, Samuel Mayer, Yannick Sagert sowie den Muhamed Sanyang und Jovan Djermanovic den Verein verlassen. Auf der Habenseite steht, dass der SSV mit einem ähnlich hohen Etat wie vergangene Spielzeit planen kann. Außerdem stehen neben zahlreichen Youngstern auch neue Leitwölfe wie Linie Mattia Trianni oder Luca Plattenhardt im Kader.  (GEA