Logo
Aktuell NACHGEFRAGT

Direktor des Pliezhäuser Leichtathletik-Meetings: »Noch ein paar Wochen abwarten«

Thomas Jeggle kann sich sehr wohl vorstellen, das Leichtathletik-Meeting des LV Pliezhausen zu einem späteren Zeitpunkt im Jahr doch noch auszurichten

Thomas Jeggle:  »Ich gehe jede Wette darauf ein, dass noch eine Ausgangssperre verhängt wird« FOTO: BAUR
Thomas Jeggle: »Ich gehe jede Wette darauf ein, dass noch eine Ausgangssperre verhängt wird« FOTO: BAUR
Thomas Jeggle: »Ich gehe jede Wette darauf ein, dass noch eine Ausgangssperre verhängt wird« FOTO: BAUR

PLIEZHAUSEN. Ob es in diesem Jahr überhaupt kein Läufermeeting über die krummen Strecken des LV Pliezhausen gibt, steht noch nicht endgültig fest. Fakt ist bis jetzt, dass aufgrund der aktualisierten baden-württembergischen Landesverordnung, die in der Corona-Krise bis zum 15. Juni alle Veranstaltungen verboten hat, bis dahin auch im Schönbuchstadion kein Leichtathletik-Sportfest stattfinden wird. Der Pliezhäuser Meeting-Direktor Thomas Jeggle, bei der Stadt Sindelfingen verantwortlich für den Bereich Gesundheitsmanagement und Arbeitsschutz, kann sich trotzdem vorstellen, zum 50. Vereinsjubiläum die 36. Auflage des Meetings noch irgendwann in diesem Jahr steigen zu lassen. Das sagte er im Gespräch mit GEA-Sportredakteurin Gabriela Thoma. GEA: Herr Jeggle, das für den 10. Mai geplante internationale Läufermeeting ist ebenso abgesagt wie der Festakt des Vereins zum 50. Geburtstag. Sind das für dieses Jahr endgültige Entscheidungen?

Thomas Jeggle: Nein, denn wir wollen in der Krise noch ein paar Wochen abwarten, um eventuell einen neuen Planungshorizont haben zu können. Aber wir denken sehr wohl schon über alles Mögliche nach, was für uns noch machbar wäre.

Gibt es konkrete Ideen?

Jeggle: Nein, denn im Moment kann niemand abschließend beurteilen, wie sich die Situation in der Corona-Krise zeitlich noch entwickeln wird. Es fehlen jegliche Grundlagen, um das seriös beurteilen zu können. So glaubt im Moment auch noch keiner daran, dass eine Ausgangssperre verhängt wird. Ich aber gehe jede Wette darauf ein, dass die sicher kommen wird.

Was bedeutet das für die Leichtathleten, deren Interessen Sie mit dem Läufermeeting seit Jahrzehnten auch vertreten und die in diesem Jahr in Pliezhausen in ihre Olympia-Saison gestartet wären?

 

Jeggle: Aus meiner Sicht ist klar, dass die Olympischen Spiele unbedingt verschoben werden müssen, selbst wenn einige Sportler das jetzt noch nicht so recht wahrhaben wollen. Überhaupt sind viele Menschen zurzeit völlig überfordert, die Situation zu Ende zu denken. Für mich ist aber schon jetzt auch eine Variante von Olympia ohne Zuschauer komplett unvorstellbar.

Aber Sie haben Überlegungen für Ihr Meeting und das Fest zum 50. Geburtstag Ihres Vereins?

Jeggle: Wir können ja das ganze Jahr über noch unser 50-jähriges Bestehen feiern. Das heißt, für uns ist ein großer Festakt definitiv auch noch im Herbst möglich und daran wollen wir zunächst auch festhalten. Mit unserem Meeting, das zwar traditionell in den vergangenen 35 Jahren immer zum Saisonauftakt der Freiluftsaison stattgefunden hat, wollen wir abwarten, welche Rolle wir noch spielen können. Vermutlich wird sich die Situation im Juni entspannen und dann muss man sehen, wie die uns übergeordneten deutschen und internationalen Leichtathletik-Verbände reagieren. Wir müssen abwarten, was für eine Saison und was für ein Wettkampfsystem dann noch entwickelt werden kann. In Abstimmung damit kann ich mir sehr wohl vorstellen, dass wir mit einem Sportfest von uns – in welcher Form auch immer – auch im Sommer und Frühherbst wirklich noch eine Rolle spielen können. (GEA)