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Aktuell Handball

Verständnis für Saisonunterbrechung im Handball wegen Corona

Metzinger und Pfullinger Vereine betroffen vom Ende des Spielbetriebes. Ligaspiele sollen erst wieder Anfang Januar ausgetragen werden.

Ein Bild aus Zeiten vor der Coronakrise, als die TuS Metzingen vor vollbesetzter Tribüne in der Öschhalle spielte. Für die Parti
Ein Bild aus Zeiten vor der Coronakrise, als die TuS Metzingen vor vollbesetzter Tribüne in der Öschhalle spielte. Foto: Meyer
Ein Bild aus Zeiten vor der Coronakrise, als die TuS Metzingen vor vollbesetzter Tribüne in der Öschhalle spielte. Foto: Meyer

METZINGEN/PFULLINGEN. »Wir sind trotz aller Einschränkungen einfach glücklich darüber, dass wir vom DHB und DOSB als Profisport eingestuft wurden und im Gegensatz zu vielen anderen Drittligisten hier weiter trainieren können. Somit können wir auch ohne Nachteile dann wieder in einen späteren Saisonstart  eintreten.« Armin Geffke,  der Abteilungsleiter der Drittliga-Handballer des VfL Pfullingen, zeigte sich am Telefon dem GEA gegenüber »sehr erleichtert darüber«, dass »seine« Pfullinger  Handballer  dank  strenger Hygienekonzepte und der Absprache mit der Stadt  wegen der Corona-Pandemie nicht wie andernorts  zum Nichtstun verdammt sind. So kommentierte Geffke den neuesten Beschluss des Deutschen Handballbundes (DHB), den Spielbetrieb  in der 3. Liga sowie der Jugend-Bundesliga  nun bis Ende des Jahres  auszusetzen, nur mit den Worten: »So arg viel Spielraum gab es für alle ja nicht.«

Eine Wiederaufnahme der Punktspielrunde für den Bundesliga-Unterbau  bei den Männern wie den Frauen ist derzeit für das Wochenende  9./10. Januar 2021 geplant –  sofern die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie dies zulasse, teilte der DHB  mit. Zunächst war der Spielbetrieb »nur« bis zum 15. November offiziell gestoppt  worden. Per Videokonferenz hatte sich der DHB am Dienstagabend mit allen betroffenen Vereinen ausgetauscht – darunter   auch die Vertreter des VfL Pfullingen und der TuS Metzingen.

Der Ermstal-Bundesligist  der Frauen hat neben der Eliteliga sowohl in der 3. Liga  als auch in der weiblichen Jugend-Bundesliga Teams am Start. Im Gegensatz zur TuS und dem VfL haben aber von den insgesamt 131 Mannschaften der 3. Liga (72 Männer, 59 Frauen) derzeit  trotz der Einstufung Profisport ein Drittel keine örtliche Erlaubnis, zu trainieren. Die Nöte vor Ort sind teils hoch, weil dazu  die Hälfte aller Mannschaften nicht einmal  mit Geisterspielen den Betrieb wieder aufnehmen dürfte. Fast identisch ist die Situation für die Jugend-Bundesliga.  Somit wäre keine Chancengleichheit bei  weiterlaufendem Wettbewerb  gegeben.

»Für uns ist es primär wichtig, dass auch unsere  Drittliga-Frauen und Bundesliga-Juniorinnen weiter trainieren können. Aber ein langfristiger  Betriebsausfall ist für uns alle trotzdem nicht gut«, merkte TuS-Manager Ferenc Rott an. Seiner Meinung nach ist ein Spielbetrieb in der 3. Liga absehbarer Zeit  nur fortzusetzen, wenn auch hier wie in der Bundesliga vor jedem Spiel auf Corona getestet würde.  DHB-Vorstandschef Mark Schober betonte: »Wir müssen mit Blick auf die Gesundheit aller immer verantwortungsvoll handeln, aber weiter  mutig das Mögliche planen.«

Deshalb kämpfe der DHB auf politischer Ebene nun zuerst um die Sicherung des Trainingsbetriebs für alle Handballmannschaften und um eine Corona-Förderung der Vereine. In den kommenden Wochen soll  beraten werden, wie und in welchem eventuell angepassten Modus die Saison 2020/21  fortgesetzt werden kann, welches Testkonzept eventuell zum Einsatz kommen könnte oder sollte und wo und in welchem Umfang Publikum ermöglicht werden kann. (GEA)