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Aktuell Interkulturelle Woche

Zusammenleben in Reutlingen: Vorurteile im Gespräch abbauen

Denkanstöße zum zusammen leben und wachsen in der Stadtbibliothek Reutlingen

Moderatorin Susanne Babila und Soziologe Professor Boris Nieswand fragten Alida Kaplar, Rahela Mijić, Arsi Saif und Ali Jan Esha
Moderatorin Susanne Babila und Soziologe Professor Boris Nieswand fragten Alida Kaplar, Rahela Mijić, Arsi Saif und Ali Jan Eshaq, Schüler der Theodor-Heuss-Schule nach ihren Erfahrungen mit dem zusammen leben und wachsen in der Schule (von links). Foto: Anne Leipold
Moderatorin Susanne Babila und Soziologe Professor Boris Nieswand fragten Alida Kaplar, Rahela Mijić, Arsi Saif und Ali Jan Eshaq, Schüler der Theodor-Heuss-Schule nach ihren Erfahrungen mit dem zusammen leben und wachsen in der Schule (von links).
Foto: Anne Leipold

REUTLINGEN. Marianne Stoll ist in Reutlingen geboren und aufgewachsen. Sie hat die über die Jahrezehnte erlebt, wie sich Reutlingen verändert hat. Erst kamen die Donauschwaben, dann Gastarbeiter aus Italien, Spanien und der Türkei. Für sie war das nichts besonderes, sie sei immer offen und neugierig gewesen. »Man hat sich daran gewöhnt, ich hatte damit nie ein Problem.« Inzwischen engagiert sie sich bei FERDA. Sie weiß, was es heißt mit Menschen anderer Kulturen zusammen zu leben und zusammen zu wachsen. Ein Thema, das die Interkulturelle Woche dieses Jahr in den Mittelpunkt stellt. Bei der zentralen Veranstaltung der Interkulturellen Woche in der Reutlinger Stadtbibliothek wurde  und mit Alltagsexperten wie Marianne Stoll ergründet, was es braucht,  um zusammen wachsen zu können und wie wir zusammen leben wollen.

Wie das Zusammen leben funktioniert, wenn Flüchtlinge zu Nachbarn werden, beobachtete der Tübinger Soziologe Professor Boris Nieswand in kleinen Orten rund um Tübingen und war beeindruckt wie lange das zivilgesellschaftliche Engagement gehalten hat. »Es sind die kleinen Dinge, die zu viel Aufregung führen«, sagte er. Kontakt mindere Vorurteile, vorausgesetzt er findet intensiv und nicht hierarchisch statt, erklärt er. Moderatorin Susanne Babila vom SWR hatte bei sich auf dem Sofa Arsi Saif, Alida Kaplar, Rahela Mijić, Ali Jan Eshaq, Schüler der Theodor-Heuss-Schule, Luba van Meersbergen vom Reutlinger Integrationsrat, Dusan Vesenjak von IG Metall und den Musiker Abdou Sarr zu Gast. Sie sind wie Marianne Stoll Alltagsexperten und erzählten was ihnen bei der Integration geholfen hat, welche Schwierigkeiten sie hatten und haben. Sie luden die Besucher ein, um mit ihnen in kleinen Gruppen über die alltäglichen Bereiche des Lebens, wie Schule, Arbeit, Politik, Sport, Kultur und Nachbarschaft zu sprechen.

Denn der Austausch der Menschen unterschiedlicher Herkunft ist wichtig, betonte Clemens Dietz, Dekanatsreferent des katholischen Dekanats Reutlingen-Zwiefalten. »Wo nicht miteinander gesprochen wird ist Raum für Klischees und Vorurteile«, sagte Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck. (GEA)