REUTLINGEN. Wie können die Schulwege in der Stadt sicherer und attraktiver gestaltet werden? Mit dieser Frage haben sich verschiedene Gemeinderatsfraktionen in dieser Woche beschäftigt. Neben den Grünen und Unabhängigen hat die WiR-Fraktion gemeinsam mit der SPD dazu Ideen ausgearbeitet und an Oberbürgermeister Thomas Keck und die Presse geschickt.
Die WiR-Fraktion hatte bereits im Mai vergangenen Jahres einen Vorstoß unternommen, um »School Streets« in Reutlingen anzuregen. Die Idee: Straßenabschnitte in der Nähe von Schulen morgens und mittags jeweils für eine Stunde für motorisierte Fahrzeuge zu sperren. Bisher habe die Stadtverwaltung auf die Einrichtung einer School Street mit Hinweis auf die Verkehrssicherheit mit Bedenken reagiert.
Diese werden, so heißt es in der Pressemitteilung von WiR und SPD, »mit der von uns beantragten Vorgehensweise berücksichtigt«, und es würden Lösungswege aufgezeigt. In dem gemeinsamen Antrag mit der SPD wird jetzt vorgeschlagen, die Freien Georgenschule und die Eichendorff-Realschule zu konsultieren. Denn eine School Street in der Frauenstraße – genauer gesagt, die Sperrung des Abschnitts von der Kantstraße bis Blücherstraße von 7 bis 8 Uhr und von 12.30 bis 13.30 Uhr – würde beide Schulen unmittelbar betreffen. Es gebe verschiedene Lösungen, wie die Sperrung zu bestimmten Zeiten durchgesetzt werden könnte. Drei Vorschläge soll die Stadtverwaltung prüfen.
Ausweisung als Spielstraße nicht erfolgreich
Viele radelnde Schüler müssen die Frauenstraße queren, argumentieren WiR und SPD für die School Street. Die Ausweisung zur Spielstraße habe dagegen nicht den gewünschten Erfolg gebracht. Erweist sich die School Street als Erfolg, so solle sie als Modell für weitere Schulen in ganz Reutlingen dienen.
Auch die Fraktion der Grünen und Unabhängigen sieht »dringenden Handlungsbedarf, was die Schulwegesicherung und die Bring- und Abholsituation vor Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen angeht«. Sprecherin Gabriele Janz fordert von der Verwaltung, sie solle die aktuelle Schulwegeplanung vorstellen und – inklusive Zeitplan – Gefahrenstellen und Möglichkeiten der Verbesserungen aufzeigen. »Sicher trifft dies nicht in gleicher Weise auf alle Einrichtungen zu. Die Verwaltung sollte von daher eine Priorisierung des Handlungsbedarfs vornehmen«, so Janz weiter.
School Streets seien mögliche Optionen, um Fuß- und Fahrradwege für die Kinder sicherer zu machen. Halteverbotszonen können ein weiteres Mittel sein, das geprüft werden soll. Wichtig ist der Fraktion, dass die Maßnahmen ohne bauliche Veränderungen und von daher zeitnah ohne großen Kostenaufwand umgesetzt werden können. Ziel sei, das die Kinder und Jugendlichen sicherer, umweltschonend und eigenständig den Weg zu ihrer Schule zurücklegen können. (GEA)