Reutlingen. Eine Faustregel besagt, dass in Deutschland auf einen Bundesbürger drei bis vier Ratten kommen. Wobei sich das Gros dieser Schad-Nager in der Kanalisation rumtreibt. Dortselbst würden sich die Tiere – Weibchen bringen pro Jahr bis zu 20 Würfe auf die Welt – zu einer Plage biblischen Ausmaßes entwickeln, wären da nicht Männer wie Gerhard Weiblen, Michail Papas und Jakob Braun, die dafür Sorge tragen, dass Rattenpopulationen auf stabilem Niveau gehalten werden.
Alle drei Männer arbeiten bei der Reutlinger Stadtentwässerung (SER) und zeichnen hier schwerpunktmäßig für den Bereich Abwassertechnik verantwortlich. Womit sie gleichzeitig Experten für Rattenbekämpfung sind und den langschwänzigen Nagern in gesetzlichem Auftrag den Garaus machen: mittels Giftködern, die gerinnungshemmende Wirkung entfalten und bei Verzehr zu innerem Verbluten führen.
Ausrotten lassen sich Ratten im von der SER betreuten 600 Kilometer langen Kanalnetz nicht, in Schach(t) halten schon. Dafür nimmt die Kommune jährlich 130 000 Euro in die Hand und bringt eine Tonne tödliches Futter aus. Was deutlich weniger ist als noch vor sieben Jahren. Mit Einführung der Biozidverordnung 2012 haben sich die Rattenbekämpfungsmethoden nämlich verändert. Auch kommt inzwischen innovatives Gerät zum Einsatz.
Wie die SER den Schadnagern an die Pelzkrägen geht – der GEA berichtet darüber ausführlich in seiner morgigen Print- und E-Paper-Ausgabe. (ekü)