REUTLINGEN. Die Zahl der Prostituierten in Reutlingen ist rückläufig, anders als die Statistik in Baden-Württemberg und die Zahlen in Tübingen. Hier sind die Zahlen sprunghaft angestiegen. Wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte, waren zum Jahresende 2022 im Südwesten 26 Prozent mehr in der Prostitution Tätige angemeldet als noch im Vorjahr, nämlich knapp 3.500.
Die Entwicklung im Landkreisen Reutlingen geht gegen den Landestrend. In Reutlingen waren es 124 Personen, die im vergangenen Jahr ihr Geld mit Prostitution verdienten. Zum Vergleich: Noch im Vorjahr 2021 gab es in Reutlingen 137 in der Prostitution Tätige. Somit ergibt sich ein Rückgang von fast 9,5 Prozent. Gemeldet waren in Reutlingen in 2022 insgesamt sieben Betriebe mit einer gültigen Erlaubnis für Prostitution. In Tübingen währenddessen gab es in 2022 mit einer Gesamtzahl von 60 Prostituierten mehr Sexarbeiter als noch im Vorjahr 2021 mit 52 (Plus 15 Prozent). Betriebe mit einer gültigen Erlaubnis zur Prostitution gab es in Tübingen nach Angaben Statistischen Landesamtes in 2022 keine.
Prostitution bekommt Dämpfer nach der Corona-Pandemie
Im ganzen Südwesten gibt es allerdings immer noch deutlich weniger Prostituierte als vor der Corona-Pandemie. Ende 2019 waren den Angaben nach im Land fast 5.000 in der Prostitution tätige Menschen angemeldet. Im ersten Corona Jahr war die Zahl um fast die Hälfte eingebrochen. Dass sie nun wieder kräftig steigt, führt das Amt auch auf die Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen zurück.
Die meisten der angemeldeten Prostituierten haben eine ausländische Staatsangehörigkeit, am häufigsten sind die rumänische, bulgarische und spanische. Nur jede sechste gemeldete Person in der Prostitution ist deutsch. Die Prostitutionsschutzstatistik wird seit dem Berichtsjahr 2017 durchgeführt. Nicht angemeldete Prostituierte und Gewerbe können nicht erfasst und analysiert werden. (max/dpa)