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Was es mit der Regenbogenwolke über Reutlingen auf sich hatte

Am Wochenende war über Reutlingen eine regenbogenfarbige und streifenförmige Wolke am Himmel zu sehen. Wetterexperte Roland Hummel klärt auf.

Am Samstagnachmittag war über Reutlingen eine Regenbogenwolke zu sehen.
Über Reutlingen war eine Regenbogenwolke zu sehen. Foto: Lenwerder
Über Reutlingen war eine Regenbogenwolke zu sehen.
Foto: Lenwerder

REUTLINGEN. Am Samstagabend schickte eine Leserin aus Reutlingen dem GEA ein Bild von einer regenbogenfarbenen Wolke am Himmel. Ein seltener Anblick, schließlich ist deutlich zu sehen, dass es sich hierbei um keinen gewöhnlichen Regenbogen handelt. Die regenbogenfarbige und streifenförmige optische Erscheinung hatte zwischen vielen Quellwolken ihren Platz gefunden. Was genau war das? War das Foto gar ein Fake? Wetterexperte Roland Hummel klärt auf: »Das sind irisierende Wolken, die einen Wasser- oder Eiskristallbogen bilden. Die Sonne strahlt Wassertropfen oder Eiskristalle in einem bestimmten Winkel an und zerlegt sie in ihre Spektralfarben.« 

Der Experte vermutet, dass es sich im Sommer primär um Wasserbogen handelt. Während sich normale Regenbogen meistens nur morgens oder abends bilden, kann man irisierende Wolken hingegen auch tagsüber bewundern. Vorausgesetzt man befindet sich im richtigen Winkel zum Naturschauspiel. »Die irisierenden Wolken befinden sich im Mischwolkenbereich. Diese liegen im mittleren Wolkenstockwerk und damit deutlich höher als der Bereich, indem sich normale Regenbogen bilden. Diese zeigen sich im untersten Wolkenstockwerk«, erklärt Hummel. 

Kurzes Naturschauspiel über Reutlingen

Allerdings sind solche farbige Bogen am Himmel oftmals schnell wieder verflogen, weil »die mittelhohen Wolken eine sehr schnelle Zugrichtung haben und die Winkelveränderung in diesem Bereich groß ist«. Irisierende Wolken sehen jedoch nicht nur schön aus, sie sind häufig auch Vorboten von Schlechtwetterfronten. So auch an diesem Samstag, als es abends vereinzelt zu örtlichen Schauern kam. »Solche Bilder sind auf jeden Fall außergewöhnlich, weil sie recht selten gemacht werden aufgrund der kurzen Dauer«, berichtet Hummel. (GEA)