Logo
Aktuell Mobilität

Warum fahren keine Busse auf die Reutlinger Achalm?

Die Achalm ist ein beliebtes Ausflugsziel, Busse halten dort aber nicht. Ein Leser will wissen, warum das so ist. Die Stadt Reutlingen antwortet.

Die Achalm ist ein beliebtes Ausflugsziel. Am Fuß des Berges gibt es eine Bushaltestelle, Busse halten dort aber nicht.
Die Achalm ist ein beliebtes Ausflugsziel. Am Fuß des Berges gibt es eine Bushaltestelle, Busse halten dort aber nicht. Foto: Nadine Nowara
Die Achalm ist ein beliebtes Ausflugsziel. Am Fuß des Berges gibt es eine Bushaltestelle, Busse halten dort aber nicht.
Foto: Nadine Nowara

REUTLINGEN. Die Achalm ist Hausberg und eines der Wahrzeichen der Stadt Reutlingen. Pfade führen hinauf bis zu einer alten Ruine. Ein Parkplatz liegt unweit des Berges – der perfekte Startpunkt für Wanderer, Sportler und Touristen. Mit dem Bus ist das beliebte Ausflugsziel jedoch nicht zu erreichen. Die nächstgelegene Haltestelle »Achalm« nahe des gleichnamigen Hotels wird von der Reutlinger Stadtverkehrsgesellschaft (RSV) nicht mehr angesteuert. Warum das so ist, fragte sich ein Leser und wandte sich an den GEA.

Mit Corona fing alles an

Die Recherche ergab zwei Antworten: Corona und Sparzwänge. Bis März 2020, dem Beginn der Pandemie, beförderte die RSV auf der Linie 82 Fahrgäste an den Fuß der Achalm, sagte eine Sprecherin der Stadt Reutlingen. An den Start ging die Verbindung im Herbst 2019 zusammen mit dem neuen Stadtbuskonzept. Auf der Linie 82 verkehrten sogenannte Quartiersbusse. Mit ihnen sollten Haltepunkte angefahren werden, die im dichten Stadtverkehr mit den regulären Omnibussen der RSV nicht erreichbar gewesen wären.

Auf einem alten Busfahrplan der RSV ist die Linie 82 noch eingezeichnet.
Auf einem alten Busfahrplan der RSV ist die Linie 82 noch eingezeichnet. Foto: RSV
Auf einem alten Busfahrplan der RSV ist die Linie 82 noch eingezeichnet.
Foto: RSV

Doch der eigentliche Vorteil der brandneuen Quartiersbusse – ihre kompakte Bauweise – wurde ihnen während der Pandemie zum Verhängnis. »Aus Sicherheitsgründen musste der Betrieb der Quartiersbusse in der Corona-Pandemie eingestellt werden«, so eine Sprecherin der Stadt. In den Sprintern habe es nicht genügend Platz für den nötigen Sicherheitsabstand gegeben, war hierzu im März 2020 die Begründung vonseiten der RSV.

Die in 2019 angeschafften Quartiersbusse fuhren nur wenige Monate durch Reutlingen.
Die 2019 angeschafften Quartiersbusse fuhren nur wenige Monate durch Reutlingen. Foto: Pieth
Die 2019 angeschafften Quartiersbusse fuhren nur wenige Monate durch Reutlingen.
Foto: Pieth

Weil die Fahrgastzahlen während der Corona-Zeit stark zurückgingen, geriet die Verkehrsgesellschaft in »finanzielle Schwierigkeiten«, so die Sprecherin der Stadt. »Als Ergebnis davon wurden die Quartiersbusse auch nach der Pandemie nicht wieder in Betrieb genommen.« An vielen Stellen sei das Stadtbusnetz 2022 allerdings wieder auf das Niveau vor der Pandemie gebracht worden. Seit Sommer 2023 fahren sogar wieder Nachtbusse durch Reutlingen.

Leserfragen: Welches Thema bewegt Sie aktuell?

Sie haben eine Frage oder eine Anregung für ein Thema? Dann schicken Sie diese per E-Mail an leserfragen@gea.de 

Quartiersbusse sind im Depot

Und was ist aus den Sprinter-Bussen der RSV geworden? »Die Quartiersbusse bleiben weiterhin im Depot«, informiert die Stadt. Was mit den dort abgestellten Fahrzeugen zukünftig geschehen soll, ist noch offen. »Ob sie wieder zum Einsatz kommen, oder durch ein modernes System ersetzt werden – damit werden sich Stadtverwaltung und die RSV im nächsten Jahr beschäftigen«, sagt die Sprecherin. Bei den Beratungen werde dann auch die »angespannten Haushaltslage« eine Rolle spielen. Denn »Linien wie die Quartiersbusse mit weniger Fahrgästen haben einen höheren Zuschussbedarf.« (GEA)