REUTLINGEN. Wir schreiben den 12. Dezember 2000. Oferdingens Räte geben sich kämpferisch und fühlen sich von der Reutlinger Verwaltung »verschaukelt«. Die Vertrauengrundlage zwischen Reutlingen und der Bezirksgemeinde, lassen sie wissen, sei inzwischen futsch. Man wolle sich trotz prekärer Haushaltslage nicht länger hinhalten lassen.
Stein des Anstoßes: Das von Oferdingen in den Etat-Beratungen beantragte Vereinszimmer für die örtliche Jugendarbeit – gewünscht ist ein Festhallen-Anbau – soll einmal mehr dem Rotstift zum Opfer fallen. Das erzürnt solchermaßen, dass man im Rat laut »über die Möglichkeit einer Protest- und Bürgerbewegung« nachdenkt. Die Stimmung ist in Oferdingen kurz vor Heiligabend also weit weniger besinnlich als explosiv. Ganz anders in Betzingen, wo der Weihnachtsmarkt in diesem Jahr als besonders gelungen empfunden wird.
»Den Betzinger Weihnachtsmarkt gibt es zwar jedes Jahr, aber heuer waren rund um die Mauritiuskirche ausschließlich Betzinger Vereine und Geschäftsleute beteiligt. ›Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz‹, sagte Robert Foster vom Gewerbeverein. Wegen des Wetters – es war Regen angekündigt worden – war man beim Gewerbeverein zunächst ziemlich skeptisch. Doch dann gab's strahlenden Sonnenschein bei frühlingshaften Temperaturen. ›Das hat die Leute aus den Häusern gelockt‹, glaubte Robert Foster. ›Die Stimmung war toll.‹« (GEA/ekü)

