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Trotz Bahn-Streiks fahren in Reutlingen einige Züge

Trotz Streiks blieben Reutlinger Bahnfahrer gestern nicht stehen. Foto: Vinzenz Kuntze
Trotz Streiks blieben Reutlinger Bahnfahrer gestern nicht stehen.
Foto: Vinzenz Kuntze

REUTLINGEN. Zum fünften Mal in den vergangenen neun Monaten hat die Gewerkschaft Deutscher Lokführer (GDL) zum Streik aufgerufen. Deshalb kommt es derzeit in ganz Deutschland zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr. Der Streik hatte am Dienstag um 18 Uhr im Güterverkehr begonnen. Im Personenverkehr startete der Ausstand Mittwochfrüh um 2 Uhr. Enden soll der Arbeitskampf am Freitag um 18 Uhr.

Bereits seit November verhandeln Bahn und GDL über neue Tarifverträge. Knackpunkt ist die Gewerkschaftsforderung nach einer Senkung der Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Dies lehnt die Bahn allerdings ab.

Bei den vorherigen Streiks war Fahrgästen geraten worden, aufs Zugfahren zu verzichten, was deutschlandweit für leere Bahnsteige gesorgt hatte. Und jetzt? Tut sich zumindest auf dem Reutlinger Hauptbahnhof durchaus etwas – entgegen der Erwartungen. Auf dem Bahnsteig sind zwar nicht allzu viele Leute zu sehen. Das dürfte jedoch weniger am Streik liegen, als vielmehr daran, dass es Minusgrade hat: Die Gäste tummeln sich nämlich in der warmen Vorhalle des Bahnhofes.

Obwohl im Nahverkehr rund um Reutlingen streikbedingt einige Züge ausfallen, kommen Bahnfahrer trotzdem zum gewünschten Ziel. Sie müssen nur vielleicht einen anderen Zug nehmen als gewohnt. Von 81 Fahrten, die zum Beispiel am Mittwoch, 10. Januar, von Reutlingen nach Tübingen führen sollten, sind 36 ausgefallen – das lässt sich der DB-App entnehmen. Dem Augenschein nach beeinträchtigt dies das Nutzerverhalten jedoch nur marginal. Manche Fahrgäste profitieren sogar von den Auswirkungen des Streiks. Frank Brettschneider, ein Pendler aus Stuttgart, ist einer dieser Nutznießer: »So pünktlich war ich noch nie in Reutlingen«, sagt er. (GEA)