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Aktuell Sterblichkeit

Todesfälle und -ursachen: Kreis Reutlingen im Vergleich

Woran sterben die Menschen in den Landkreisen Reutlingen und Tübingen? Wie hoch ist in der Region die Sterblichkeit im bundesweiten Vergleich gut? Ein Blick in die Statistik.

Wie hoch ist die Zahl der Todesfälle im Kreis Reutlingen? Und was sind die Todesursachen?
Wie hoch ist die Zahl der Todesfälle im Kreis Reutlingen? Und was sind die Todesursachen? Foto: dpa/GEA-Repro
Wie hoch ist die Zahl der Todesfälle im Kreis Reutlingen? Und was sind die Todesursachen?
Foto: dpa/GEA-Repro

REUTLINGEN. 3.075 Menschen sind im Landkreis Reutlingen im Jahr 2021 gestorben. Das geht aus der jüngsten Todesursachenstatistik des Statistischen Landesamtes hervor. Doch wie steht Reutlingen damit im Vergleich zu anderen Landkreisen in Deutschland da? Die Statistik zeigt, wie viele Menschen wo gestorben sind - und was die Ursache war. All das ist visualisiert auf einer Karte und in einer Tabelle.

Gesamt

1.324.768 Menschen sind im Jahr 2021 in Deutschland gestorben. Die meisten davon in Berlin (37.706), die wenigsten in Zweibrücken (445). Heruntergerechnet auf Todesfälle pro 1.000 Einwohner sind verhältnismäßig viele Menschen im Vogtlandkreis, Saalfeld-Rudolstadt, und Mansfeld-Südharz verstorben: nämlich 21. Besonders wenige sind es mit 8 in Heidelberg, Freiburg und München. Im Landkreis Reutlingen waren es elf Todesfälle, was Platz 339 von 400 bedeutet. Der Kreis Tübingen landet mit 9 Fällen pro 1.000 Einwohner (insgesamt 1.960) fast ganz am Ende des Tableaus auf Rang 396.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Todesursache Nummer eins sind in ganz Deutschland Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dazu gehören etwa Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, oder Herzrhythmusstörungen. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind im Durchschnitt für rund ein Drittel aller Todesfälle verantwortlich. Deutlich höher liegt der Anteil in Rhön-Grabfeld (43,0 Prozent), am niedrigsten in Düsseldorf (24,1 Prozent). Der Landkreis Reutlingen liegt mit 35,2 Prozent auf Platz 159, der Kreis Tübingen mit 33,7 Prozent auf Rang 241.

Krebserkrankungen

Todesursache Nummer zwei sind in Deutschland Krebserkrankungen. In dieser Kategorie Flensburg (27,5 Prozent) vorne. In Hildburghausen (15,4 Prozent) bildet das Schlusslicht. Der Landkreis Reutlingen (21,8 Prozent) liegt auf Platz 226, der Kreis Tübingen (22,8 Prozent) belegt Rang 136 und landet damit im vorderen Mittelfeld.

Covid-19

2021 spielte bei den Todesursachen Covid-19 noch eine große Rolle. Spitzenreiter die Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit einem Anteil von 18,0 Prozent. Auf dem letzten Rang liegt Lüchow-Dannenberg mit lediglich 1,1 Prozent. Auch in der Region spielten die Corona-Toten eine unterdurchschnittliche Rolle: Reutlingen liegt mit 5,9 Prozent auf Platz 247, Tübingen mit 4,2 Prozent auf Rang 333.

Psychische Verhaltensstörungen

Den bundesweit höchsten Anteil an Toten durch psychische Verhaltensstörungen hat Oldenburg (9,5 Prozent) an psychischen Erkrankungen gestorben, den geringsten Suhl (2,1). Der Landkreis Reutlingen landet mit Platz 288 (5,0) Prozent wieder im hinteren Mittelfeld. Dafür reiht sich der Kreis Tübingen in dieser Kategorie recht weit vorne ein: 7,1 Prozent bedeuten Rang 57.

Krankheiten des Atmungssystems

In Vechta sind 8,8 Prozent aller Todesfälle durch Krankheiten des Atmungssystems verursacht worden - der höchste Anteil in Deutschland. Schlusslicht in dieser Kategorie ist Mansfeld-Südharz mit 2,9 Prozent. Reutlingen reiht sich mit Platz 224 (5,4 Prozent) etwa in der Mitte der Tabelle ein. Tübingen landet mit 4,2 Prozent weit hinten auf Rang 366.

Herzinfarkt

Herzinfarkte gehören zwar auch zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, werden aufgrund ihrer Häufigkeit eigenständig in der Todesursachenstatistik aufgeführt. Mit 9,5 Prozent hat die Stadt Hof den höchsten Anteil in Deutschland, Lübeck mit 1,4 Prozent den niedrigsten. Reutlingen landet wieder einmal im Mittelfeld auf Platz 224 (4,3 Prozent). Tübingen landet mit Rang 152 (4,8 Prozent) in der vorderen Hälfte des Tableaus.

Krankheiten des Verdauungssystems

Den Spitzenrang bei Krankheiten des Verdauungssystems als Todesursache teilen sich Sömmerda und Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim mit je 6,2 Prozent. Schlusslicht ist Cloppenburg (3,7 Prozent). In die Top 10 reiht sich ein Nachbarkreis Reutlingens ein: Der Zollernalbkreis landet mit 5,6 Prozent auf Platz 8. Reutlingen steht mit 4,3 Prozent auf Rang 212 und wieder einmal relativ genau im Durchschnitt. Einen vorderen Platz, den 56., belegt dagegen Tübingen mit 4,9 Prozent.

Verletzungen und Vergiftungen

Verhältnismäßig besonders viele Tote durch Verletzungen und Vergiftungen gibt es in Ahrweiler: 9,1 Prozent bedeuten den Spitzenplatz. Nicht weit dahinter findet sich wieder ein Nachbarkreis Reutlingen: Sigmaringen belegt mit 6,8 Prozent Rang vier. Aber auch Reutlingen mit Platz 64 (5,1 Prozent) und Tübingen auf Rang 37 (5,4 Prozent) landen in dieser Kategorie sehr weit vorne. Schlusslicht ist Emden mit 1,3 Prozent. (GEA)