Eine ämterübergreifende Einsatztruppe soll nach dem Willen des neuen Oberbürgermeisters Thomas Keck helfen, die Ideen und (174) Einzelvorhaben aus dem Rahmenplan in Wirklichkeit und Wirksamkeit zu überführen. Ob der Ansatz erfolgreich ist oder nur eine weitere Folge der Reutlinger Radler-Comedy-Serie »Es kracht und zischt, passieren tut fast nischt«, wird sich bald zeigen.
Beim jüngsten Vortrag zum »Sachstand Masterplan Radverkehr« (siehe Artikel Seite 11) mit der Agenda 2019/20 kamen Knackpunkte wie die Querungen von Karlstraße, Gartenstraße und Fußgängerzonenbereich oder der Radschnellweg Honauer Trasse jedenfalls nur peripher bis gar nicht vor.
Auch die potenzielle Radachse Metz-gerstraße war in der Ausschusssitzung eine Woche zuvor separat behandelt worden als hätte sie mit dem Rest-Netz nichts zu tun. Die städtische Antwort auf eine Grünen-Anfrage lässt indes Sorge aufkommen, dass es eine schnelle Lösung nicht geben wird.
Sobald der Busverkehr mit dem neuen Stadtbuskonzept ab Anfang September aus der Metzgerstraße verschwindet, soll der »Kuchen« – sprich der Straßenraum – bekanntlich neu verteilt werden.
Die Straße ist vom Masterplan-Gutachter als Rad-Hauptroute kategorisiert worden. Die Palette an Optionen, die die Verwaltung vortrug, eröffnet aber ein breites Spektrum an Diskussionsmöglichkeiten – von denen die Räte sicher gern Gebrauch machen werden, wenn wir uns an frühere Debatten zum Thema Metzgerstraße erinnern.
Dass keine Variante dabei ist, die nur Radfahrer und Fußgänger ohne Auto vorsieht, irritiert ebenfalls. Vor allem stellt sich die Frage, warum die Diskussion um diese zentrale Potenzialfläche für den innerstädtischen Radverkehr nicht schon längst vor dem 9. September geführt wurde, wo doch die Eckdaten klar sind.
Eine Chance für die Eingreiftruppe: An der Metzgerstraße kann die neue Task-Force gleich mal zeigen, wie viel Power sie hat.