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Sternschnuppen: Wo die Geminiden in der Region zu sehen sind

Am Wochenende wird der Himmel in der Region zur Bühne. Der Sternschnuppenstrom der Geminiden erreicht seinen Höhepunkt. Was beachtet werden muss, um den besten Blick auf das Schauspiel werfen zu können.

In der Nacht vom 13. auf 14. Dezember wird der Höhepunkt des Sternschnuppenstroms der Geminiden erwartet.
In der Nacht vom 13. auf 14. Dezember wird der Höhepunkt des Sternschnuppenstroms der Geminiden erwartet. Foto: Patrick Pleul/dpa
In der Nacht vom 13. auf 14. Dezember wird der Höhepunkt des Sternschnuppenstroms der Geminiden erwartet.
Foto: Patrick Pleul/dpa

REUTLINGEN. Sternengucker aufgepasst! Der Dezember ist nicht nur reich an weihnachtlichen Geschenken, sondern auch an Sternschnuppen. Denn seit dem 7. und noch bis zum 17. Dezember sind die Sternschnuppen des Geminidenstroms zu sehen. Ihren klangvollen Namen tragen die Geminiden, weil sie aus dem Sternbild Zwillinge (lateinisch: Gemini) zu kommen scheinen.

Am besten zu sehen seien die Sternschnuppen am kommenden Wochenende, wie der Leiter der Reutlinger Sternwarte, Heinz Lenhart, erklärt. »Besonders in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember wird man die meisten Sternschnuppen sehen können«. Also von Samstag auf Sonntag. Theoretisch seien am Wochenende bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu beobachten, sagt Lenhart. Besonders vorteilhaft sei dabei die Mondphase. »Es wird einen abnehmenden Mond geben, der spät aufgeht. Er stört also den Blick nicht«, sagt der Experte. Damit noch weniger stört, sei ein Ort mit wenig Lichtverschmutzung sinnvoll.

Erde kreuzt Kometen-Bahn

Orientiere solle man sich am Himmel am markanten Sternbild Orion im Süd-Osten. »Die Zwillinge liegen neben dem Orion«, erläutert Lenhart. Allerdings sei Geduld gefragt: »In der zweiten Nachthälfte werden sie besser zu sehen sein«. Das liege daran, dass in der Nacht der Radiant steige, sagt Lenhart.

Der Radiant? »Das ist der Punkt am Himmel, von dem scheinbar die Sternschnuppen ausgehen«, erklärt Lenhart. Allerdings nur scheinbar, denn Sternschnuppen sind sehr kleine Überreste von Kometen, die weiterhin auf deren Bahn liegen - und unsere Erde kreuze ihren Bereich. »Das ist dann so, als ob man mit seinem Auto in den Schneefall fährt«, vergleicht Lenhart. Das sehe zwar aus, als ob die Schneeflocken auf das Auto zukämen, dabei fahre aber das Auto auf die Flocken zu. Die winzigen Kometenreste sind mit 35 Kilometern pro Sekunde (126.000 Kilometern pro Stunde) unterwegs. Beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen sie - und lassen uns staunen.

Nebel könnte den Blick erschweren

Ob das Wetter mitspielt, ist noch fraglich. Wie genau es wird, sei noch schwierig vorherzusagen, sagt Melissa Wirtz vom Deutschen Wetterdienst (DWD). »In der Nacht zum Samstag werden sich Nebelfelder bilden, es ist aber noch fraglich, ob sie sich auch in Reutlingen ausbilden«, sagt die Expertin. Ähnlich sehe es in der Nacht zum Sonntag aus. Eine Möglichkeit könne aber sein, auf die Alb zu fahren und damit den Nebel unter sich zu lassen. In den Hochlagen habe man in der Nacht zum Samstag wahrscheinlich den klarsten Blick auf den Himmel, sagt Wirtz.

Für das möglichst angenehme Bestaunen der Sternschnuppen im Dezember hat Heinz Lenhart noch ein paar Tipps parat: Hat man sein Plätzchen gefunden, an dem man ungestört in den Himmel blicken kann, biete sich ein Liegestuhl an, damit der Nacken vom vielen Nach-oben-Gucken nicht steif wird, sagt er. Apropos steif: Für die nächtlichen Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sei angepasste Kleidung wichtig. »Vor allem die Füße müssen warm sein«, weiß Lenhart. »Man zieht also lieber nicht seine Sonntagsschuhe an.« (GEA)