REUTLINGEN. Beim Betrachten historischer Fotos können zuweilen Kindheitserinnerungen wach werden. So geschehen bei der zurückliegenden Fotofahndung von Reutlinger Stadtarchiv und General-Anzeiger, in deren Rahmen unter anderem danach gefragt wurde, wo wohl jene GWG-Häuser verortet sein mögen, die auf einer Schwarz-Weiß-Aufnahme »verewigt« bis zu ihrem Abdruck im GEA-Rätsel aufgegeben hatten; Rätsel, die nun gelöst sind.
Präzise lokalisiert wurden die Gebäude nämlich gleich von mehreren Foto-Detektiven. Darunter eine Reutlingerin, die den Immobilien eine Adresse gab: die Otto-Johannsen-Straße. Dortselbst, so die Tipp-Geberin, habe vor etlichen Dekaden ihre damals beste Freundin, »das Ruthle«, gewohnt. Oft und gerne habe man zusammen gespielt – mit von den Müttern handgestrickten Puppen, mit Springseil oder Kieselsteinen. Auch »Versteckerles« sei eine beliebte Freizeitbeschäftigung gewesen. »Wir sind um die Häuser gestrichen und hatten jede Menge Spaß!«
Den haben die GEA-Leser – wovon manch’ E-Mail kündet – ganz offensichtlich auch an der Fotofahndungsserie als solcher, die heute in die nächste Runde geht. Wieder sind es sechs Motive, die Stadtarchivar Roland Brühl Kopfzerbrechen bereiten. Weshalb er einmal mehr auf findige Foto-Fahnder hofft, die Bildinhalte erkennen und melden.
Beim Aufruf vom 28. September war die Erfolgsquote übrigens hoch: Fünf der sechs publizierten Aufnahmen sind hieb- und stichfest identifiziert und aus ihrer Anonymität befreit worden.
Hierbei handelt es sich neben den erwähnten GWG-Häusern in der Otto-Johannsen-Straße um folgende Orte: Das Anwesen der NS-Volkswohlfahrt befindet sich in der Alteburgstraße, die geschwungene Treppe gehörte einst zum Einrichtungshaus Eggenweiler in der Eberhardstraße 7, das unbekannte Mehrfamilienhaus steht in der Krämerstraße 48 und das Trippel-Haus in der Glemser Kirchstraße 9.
Wichtig zu wissen: Roland Brühl und Team haben eine Vielzahl weiterer unbekannter Fotografien ins Internet eingestellt, die ebenfalls ihrer Identifizierung harren. Derweil in einer anderen digitalen Rubrik all jene Aufnahmen zu finden sind, deren Bildinhalte – nicht zuletzt dank des Spürsinns zahlreicher GEA-Leser – bereits entschlüsselt werden konnten. (GEA)