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Sonnenfinsternis auch in Reutlingen und der Region zu sehen

Eine »kleine« oder auch partielle Sonnenfinsternis ist am heutigen Dienstag über Deutschland zu beobachten. Zwischen 11 und 13.15 Uhr auch in Reutlingen und der Region. Wolken sollen sich in der Zeit kaum am Himmel sein.

Der Mond verdeckt während einer partiellen Sonnenfinsternis Teile der Sonne. Foto: Matias Basualdo/ZUMA Press Wire/dpa
Der Mond verdeckt während einer partiellen Sonnenfinsternis Teile der Sonne.
Foto: Matias Basualdo/ZUMA Press Wire/dpa

REUTLINGEN/TÜBINGEN. Astronomen und Sternengucker freuen sich auf den Mittag: Zwischen 11 und 13.15 Uhr ist dann am Himmel eine sogenannte teilweise Sonnenfinsternis zu beobachten. Dabei schiebt sich der Mond zwischen die Sonne und die Erde. In weiten Teilen Deutschlands wird das Himmelsspektakel von vielen Wolken bedeckt sein. Laut den Meteorologen sind die Chancen auf weitgehend ungehinderte Sicht in Reutlingen und der Region allerdings recht gut. Im Zeitfenster der Sonnenfinsternis sollen kaum Wolken die Sicht beeinträchtigen. Wer das Schauspiel beobachten will, sollte aber richtig geschützt sein.

Wer also noch eine Finsternisbrille in einer Schublade hat, sollte diese unbedingt aufsetzen, bevor der Blick in Richtung Sonne schweift. Ansonsten drohen schwere Augenschädigungen. Auch eine Schweißerbrille eignet sich, allerdings eingeschränkt, zur Beobachtung. 

Heinz Lenhart, Leiter der Reutlinger Sternwarte dämpft allerdings zu hohe Erwartungen: »Die Sonne wird nur bis zu etwa 20 Prozent von der Mondscheibe bedeckt sein, das ist nicht gerade viel.« An der Sternwarte Reutlingen wird es deshalb auch keine entsprechende Veranstaltung geben.

Treffen an der Sternwarte in Tübingen

Ganz anders machen das die Freunde der Astronomischen Vereinigung in Tübingen. Der Verein lädt alle, die sich das Schauspiel gerne mal genauer ansehen wollen, zur Sternwarte in der Waldhäuser Straße 70 in Tübingen ein. Der Vereinsvorsitzende Dr. Maximilian Hohmann freut sich darauf und erwartet zwischen 100 und 200 Besucher. Die Tübinger Astronomen haben sogar zwei Fernrohre vorbereitet, die den näheren Blick auf die Sonne ermöglichen. »Bei einem der Fernrohre wird das erzeugte Bild auf eine Art Flipchart übertragen, so dass die Besucher die Sonnenfinsternis dort auch ohne Schutzbrille beobachten können«, erklärt Hohmann. Durch ein spezielles Sonnenfernrohr ist das Himmelsschauspiel auch direkt zu sehen. 

Maximilian Hohmann erklärt weiter: »Die maximale Bedeckung der Sonne liegt an diesem Mittag bei 21 Prozent, das bedeutet, nur ein kleiner Teil ist abgedeckt und das ist dann erkennbar. Es wird auch nicht wirklich spürbar dunkler. So ähnlich, als würde sich eine Wolke vor die Sonne schieben.« Wer von der teilweisen Sonnenfinsternis nichts wisse, werde an diesem Mittag auch nichts bemerken. Auch der Tübinger Astronom warnt davor, ohne professionelle Schutzbrillen in die Sonne zu schauen.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) warnt ebenfalls, das Ereignis ungeschützt zu beobachten - egal, ob mit bloßem Auge, durch Ferngläser, Kameras oder Teleskope. Die zum Beobachten mit bloßem Auge genutzten Sonnenfinsternisbrillen sollen laut Bundesamt nach EU-Normen als sicher gelten, dürfen keine Kratzer oder Löcher haben und sollen möglichst nah am Gesicht anliegen. Ein direkter und ungeschützter Blick könne sonst in kürzester Zeit die Netzhaut schädigen. (GEA/dpa)